TBV – Spannende Partie gegen TSV Hannover-Burgdorf

TBV-Lemgo-Logo-624x697

Lemgo. Es war ein Spiel, wie es spannender nicht hätte sein können vor einem tollen Publikum in der fast ausverkauften Lipperlandhalle. Am Ende musste der TBV einen Punkt an die „Recken“ aus Hannover abgeben.

Als erste Sieben schickte Florian Kehrmann Tim Hornke und Patrick Zieker auf den Außenbahnen, Rolf Hermann im rechten, Arne Niemeyer  im linken Rückraum, auf der Mitte Andrej Kogut und am Kreis Anton Månsson ins Rennen. Zwischen den Pfosten bezog zunächst Nils Dressrüsse Position.  In der Abwehr durfte der erst frisch zur Mannschaft gestoßene Ionut Ramba zupacken. Verzichten musste der Trainer an diesem Sonntag auf Jonathan Stenbäcken, der sich krank abmelden und das Bett hüten musste.

Schon nach zwei Minuten stand es 2:2, beide Lemgoer Tore erzielte Arne Niemeyer aus dem Rückraum.  Nach einer insgesamt hektische Anfangsphase führte der TBV das erste mal nach knapp sechs Minuten durch einen Treffer von Kapitän Rolf Hermann. Bis zur achten Minute konnte der TBV die „Recken“ auf dem knappen Abstand halten. Nach einem gehaltenen Siebenmeter durch Dressrüsse stand es 5:4. Danach nahm der TBV richtig Fahrt auf und stellte einen Abstand von vier Toren her. 10:6 stand es in der zwölften Spielminute,was Gästecoach Jens Bürkle zu seiner ersten Auszeit zwang. Diese hatte zumindest im Folgeangriff nichts gebracht: Stürmerfoul durch die TSV, vorne traf Rolf Hermann schmucklos. Zwölf Tore nach nur 15 Minuten konnte der TBV für sich verbuchen. Zu verdanken hatte man das vor allem den starken Rückraumschützen. Hermann netzte zum dritten Mal zum 13:7. Sehenswert war allerdings der Unterarmkracher von „Recke“ Sven-Sören Christophersen, dem das Zeitspiel drohte. Eine Zeitstrafe wegen Fußspiels gegen Olafur Gudmundsson dezimierte die Gäste daraufhin aber. Eine Fahrkarte vorne und ein kassierter Siebenmeter hinten ließen die TSV aber trotzdem auf zwei Tore heran kommen, 13:11 nach 19 Minuten. TBV-Trainer Kehrmann nahm deswegen beim Spielstand von 14:12 die Auszeit und schickte Jonas Maier ins Tor, der zwar sofort parierte, der lange Pass zum Tempogegenstoß fiel aber den Gegnern in die Hände. Das machte der TBV-Keeper gleich wieder gut, indem er den folgenden Siebenmeter von Timo Kastening herausfischte. Nachdem die Gäste kurzzeitig in Führung gehen konnte, besorgte Zieker von Außen den Ausgleich zum 15:15 fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit. Ein Siebenmeter und ein feiner Dreher von Außen durch Tim Hornke, sowie zwei Paraden von Maier stellten die Lemgoer Führung wieder her. Nach 28 Minuten stand es 18:16. Die zwei Tore konnte der TBV halten, mit 19:17 ging es in die Pause.

Der TBV erwischte keinen guten Start in die zweite Halbzeit. Ein Fehlwurf vorne, zwei Minuten für Zieker und ein Siebenmeter für die Gäste, brachten die „Recken“ zunächst auf ein Tor heran. Gerade wieder vollzählig musste Anton Månsson für zwei Minuten vom Feld. Das Spiel startete hektisch, es fielen wenige Tore. Nach 38 Minuten stand es 21:20. Hornke erhöhte daraufhin per Siebenmeter zur Zwei-Tore-Führung. Hermann verteidigte mit Kraft die knappe Führung, traf aus dem Stand zum 23:22. Immer wieder konnten die Gäste ausgleichen und immer wieder legte der TBV vor, ohne sich entscheidend absetzen zu können. TBV-Trainer Kehrmann nutzte seine Auszeit, um seine Mannschaft auf die letzte Viertelstunde einzustimmen. Im rechten Rückraum kam Max Höning für Rolf Hermann. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, immer wieder stand es unentschieden. Bei noch acht zu spielenden Minuten brachte Höning den TBV wieder mit einem Tor in Front, 29:28. Nach einem gewonnen Ball in der Abwehr zündete Zieker den Turbo und verwandelte den Tempogegenstoß. Im nächsten Angriff tat es ihm sein Teamkollege Hornke gleich. Mit 31:28 gingen die Lemgoer so wieder in Führung. Doch die TSV Hannover-Burgdorf hielt immer wieder dagegen, sodass es kurz vor Schluss nur 32:31 stand. Beim Stand von 33:33 spielte Hannover einen langen Angriff, den Karason gegen Maier per Siebenmeter erfolgreich abschloss. Beim Spielstand von 34:34 und noch 20 zu spielenden Sekunden waren die „Recken“ im Angriff, den diese bis zum Schluss ausspielten. Keeper Dresrüsse blieb aber wachsam und rettete durch eine Parade  den Ausgleich in letzter Sekunde. Nach einer ausgeglichenen und extrem spannenden Partie bleibt zumindest ein wichtiger Punkt in Lemgo.

Der TBV-Trainer war sich seiner Gefühle in der anschließenden Pressekonferenz noch nicht sicher.

Florian Kehrmann: Ich bin noch nicht sicher, ob ich mich freuen oder ärgern soll. Wenn man die Voraussetzungen betrachtet, bin ich zufrieden.Wir mussten den kurzfristigen Ausfall von Stenbäcken verkraften, den wir durch unseren Neuzugang Ionut  Ramba in der Abwehr gut auffangen konnten, auch wenn es noch Abstimmungsprobleme gab. Dafür hat in der ersten Viertelstunde im Angriff alles geklappt. Dann haben wir leider ein bisschen den Faden verloren. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft. Die Jungs haben das gezeigt, was ich immer vor dem Heimspiel verlange: Auf die Bälle schmeißen, die Zuschauer mitnehmen. Mit dem Punkt können wir gut leben. Ich traue der Mannschaft ganz viel zu. Jetzt haben wir erst einmal Zeit für eine gute Vorbereitung in der Länderspielpause.

Ähnlich erging es dem Gästecoach, der von seiner Mannschaft mehr erwartet hatte.

Jens Bürkle: Das ist eine gefühlte Niederlage. Wir wollten hier unbedingt gewinnen. Wir haben in der Vorbereitungszeit viel in die Abwehr investiert, das hat aber nicht gepasst. Das Spiel war ein Wechselbad der Gefühle, aber für den Zuschauer sicherlich sehr interessant. Die Punkteteilung ist wahrscheinlich gerecht, fühlt sich im Moment aber an wie eine Niederlage.

Bild- und Textquelle: TBV Lemgo