„Chinaseuche“ bei Kaninchen nachgewiesen

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Kreis Lippe/Oerlinghausen. Im Raum Oerlinghausen sind aktuell mehrere Wildkaninchen an der sogenannten Hämorrhagischen Krankheit der Kaninchen (RHD=Rabbit Haemorrhagic Disease oder auch „Chinaseuche“) verendet. Hierbei handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, für die sowohl für Wild- als auch Hauskaninchen empfänglich sind. Die Erregerübertragung erfolgt durch direkten Kontakt von Tier zu Tier, über blutsaugende Insekten (mechanisch) oder indirekt über kontaminiertes Material wie Futter oder Kot. Wichtig: Die Erkrankung betrifft nur Kaninchen- und Wildkaninchen, für Menschen ist die sogenannte „Chinaseuche“ nicht gefährlich. Die Viruserkrankung ist zudem weder anzeige- noch meldepflichtig.

Zur Erkrankung: Infizierte Kaninchen sterben nach einer kurzen Fieber- und Depressionsphase meist sehr schnell (sogenannte perakute Verlaufsform). Bei der akuten Verlaufsform zeigen die erkrankten Kaninchen Nasenausfluss, Blutungen an den Schleimhäuten, Fressunlust, Apathie sowie erschwerte oder beschleunigte Atmung. Die Erkrankung endet fast immer tödlich.

Um Hauskaninchen vor einer Infektion mit dem RHD-Virus zu schützen, ist eine Impfung durch den Haustierarzt zu empfehlen, auch wenn der klassische Impfstoff nur einen Teilschutz bietet. Aber auch wenn dieser Impfstoff nicht vollständig schützt, kann er jedoch die Krankheitssymptome abmildern.

Als weitere Vorbeugemaßnahmen zum Schutz des Hauskaninchenbestandes sollte möglichst der Kontakt zu Wildkaninchen vermieden werden. Daher sollte auf die Verfütterung von Wiesenfutter, zu dem auch Wildkaninchen Zugang haben, aktuell besser verzichtet werden. Außengehege sollten außerdem so gesichert sein, dass kein direkter Kontakt zu Wildkaninchen möglich ist.

Für weitere Fragen steht Ricarda Rottmann aus dem Fachgebiet Veterinärangelegenheiten, Lebensmittelüberwachung unter Tel.: 05231-62219 oder r.rottmann@kreis-lippe.de gerne zur Verfügung.

Textquelle: Kreis Lippe