Stadt sucht dringend Wohnungen für die Flüchtlingsunterbringung

RathausLemgo

Lemgo. Die gegenwärtige Flüchtlingssituation fordert nicht nur Bund und Länder, sondern insbesondere die Kommunen ganz erheblich. Ein wesentlicher Punkt ist die Suche nach geeigneten Unterkünften. Die Stadt Lemgo will hierbei ihre bisher erfolgreiche dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen nach Möglichkeit fortführen.

„Bisher ist uns die Unterbringung der Flüchtlinge sehr gut gelungen. Was uns vor eine große Herausforderung stellt, ist die hohe Anzahl an Flüchtlingen, die uns zugewiesen wird. Allein im Oktober 2015 wurden der Stadt Lemgo 130 Flüchtlinge zugewiesen. Das sind mehr Flüchtlinge als im gesamten Jahr 2014.“, erklärte Bürgermeister Dr. Reiner Austermann in der heutigen Pressekonferenz.

Der gegenwärtig zur Verfügung stehende Wohnraum für deren Unterbringung reicht bei gleichbleibenden Zuweisungen noch für wenige Wochen. An Lösungen wird intensiv im Rathaus gearbeitet, doch diese neuen Unterkünfte brauchen z.T. noch einige Wochen bis Monate Zeit.

Gegenwärtig prüft die Stadt, gemeinsam mit den Schulleitungen der beiden Gymnasien und der Musikschule, ob das Gebäude der Wallschule grundsätzlich zur Lösung des Unterbringungsproblems beitragen kann.

Wie viele Flüchtlinge in den nächsten Monaten nach Lemgo kommen, kann man nicht genau sagen. Die Stadt rechnet aber mit einer Zuweisung in vergleichbarer Höhe.

Eine Unterbringung in Turnhallen und Mehrzweckhallen soll nach Möglichkeit weiter vermieden werden. Einerseits wegen der Raumsituation für die zu uns kommenden Menschen, anderseits damit die Hallen weiterhin für den Schul- und Vereinssport nutzbar sind.

Zur Lösung der Unterbringungsfrage appelliert Bürgermeister Dr. Reiner Austermann auch an private Grundstückeigentümer und Vermieter, freien Wohnraum der Stadt für die Unterbringung von Flüchtlingen anzubieten. Damit könnte die Nutzung von Sport- und Mehrzweckhallen vermieden bzw. verzögert werden.

Dr. Reiner Austermann: “Trotz des derzeit guten Wetters müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass der Winter vor der Tür steht und wird den Menschen ein vernünftiges Dach über dem Kopf geben müssen.“

Deshalb sein dringender Appell: „Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie uns Wohnraum anbieten können“, dies gilt auch für Wohnungen, die vielleicht vor Monaten noch aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht kamen, jetzt aber aufgrund der neuen gesetzlichen Möglichkeiten genutzt werden könnten. Gerne ist die Stadt auch an längerfristigen Verträgen interessiert.

Ansprechpartner in der Lemgoer Verwaltung sind Dieter Bredemeier(Telefon 05261-213201 /E-Mail d.bredemeier@lemgo.de) und Andreas Fritz (Tel. 05261-213203 / Email: a.fritz@lemgo.de), die sich federführend um die Unterkunftsfragen für Flüchtlinge kümmern.