Pastorenlinde – Uralt aber immer noch vital

Pastorenlinde 1

„Baumdoktor“ untersucht Heidener Pastorenlinde im Auftrag des Kreises 

„Es gibt keinen Anlass zur Sorge“, so die erfreuliche Diagnose von Andreas Fettig zum Gesundheitszustand der Pastorenlinde in Heiden. Der Baumpfleger aus Detmold hatte den „grünen Riesen“ in den vergangenen Tagen im Auftrag des Kreises Lippe nicht nur eingehend begutachtet, sondern auch Hand angelegt. Damit nicht mehr so viel Gewicht auf der mehrstämmigen Linde lastet, wurde ihre Krone leicht ausgedünnt. Zusätzlichen Halt soll dem Baum jetzt ein neu eingebautes Sicherungsseil verleihen.

Für Jörg Westphal vom Fachgebiet Landschaft und Naturhaushalt gehört die Pastorenlinde zu den beeindruckendsten Bäumen in Lippe. „Ihre vielstämmige Gestalt ist sehr außergewöhnlich“, so der Kreismitarbeiter. Wie die fünf Finger einer Hand ragen die Stämme der Linde in Höhe. Warum die Pastorenlinde so aussieht, ist nicht bekannt. „Vielleicht ist ihr Stamm vor vielen Jahrzehnten bei einem Sturm auseinandergebrochen oder es handelt sich um einen Bündelbaum, der aus mehreren Bäumen besteht“, vermutet Andreas Fettig. Auch das genaue Alter der Linde ist unbekannt. Im Dorf Heiden spricht man ehrfürchtig von der 1000-jährigen Linde.

Eine vermutlich imaginäre Zahl, die beiden Baumexperten schätzen das Alter eher auf 350 bis 600 Jahre. Die Pastorenlinde soll zudem früher einmal eine Gerichtstätte gewesen sein, unter der Urteile gesprochen wurde. Wer sich im August, wenn die Sternschnuppen am Himmel erscheinen, zur Kirche nach Heiden aufmacht, so übrigens die Sage, der kann unter der Linde einen Schatz finden. „Auch wenn dieser Schatz bis heute unentdeckt bleibt, ein Besuch der Heidener Pastorenlinde lohnt sich auf jeden Fall“, fasst   Jörg Westphal schmunzelnd zusammen.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe