Landesverband Lippe sorgt für Eis am Stiel

Arnt Brunsiek und Ralf Becker beim Fällen einer Buche, deren Holz für die Herstellung von Eisstielen verwendet wird

Der herbstlichen Stimmung zum Trotz: Susanne Hoffmann, stellv. Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe (l.), und Ute Reckefuß, Leiterin des Forstreviers Schieder, genießen ein Eis am Buchenholzsstiel. Der Buchenstamm, auf dem sie sitzen, wird zu Eisstielen verarbeitet werden. Hündin Gertje schaut zu

Laubholzernte in Landesverbandsforsten hat begonnen; Holz wird u. a. für Eisstiele verwendet

Schieder-Schwalenberg. Herbst und Winter sind Jahreszeiten, in denen die Menschen eher selten ein Eis am Stiel genießen. Doch wie bei Schokoladenweihnachtsmännern, deren Produktion oft schon nach dem Sommer beginnt, muss auch frühzeitig vor Beginn der „Eissaison“ die Produktion der Holzstiele anlaufen. In den Forsten des Landesverbandes Lippe nahe Schieder werden aktuell Buchen geschlagen, die ein Holzkäufer aus der Nähe von Lübeck erwirbt, um daraus Holzstiele, z. B. für Eis, herzustellen.

Wir liefern rund 300 Festmeter Buchenholz, das ist sozusagen unser Beitrag zur Eis-am-Stiel-Produktion 2016“, sagt Susanne Hoffmann, stellv. Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe.

Der Großteil des Holzes aus der soeben begonnenen Laubholzernte in den Forsten des Landesverbandes Lippe wird freilich für andere Zwecke genutzt: „Holz ist ein Alleskönner und als Roh-, Werk- und Energierohstoff vielfältig einsetzbar. Bei der Laubholzernte ernten wir hauptsächlich Buchenholz, das für anspruchsvolle Zwecke – vom Holzbarren für den Sportunterricht über edle Möbel bis eben hin zu Eisstielen eingesetzt wird“, erläutert Verbandsvorsteherin Anke Peithmann.

„Ich weiß aus Gesprächen mit Vertretern der Holz verarbeitenden Industrie, dass das Laubholz aus den Landesverbandswäldern sehr geschätzt wird und kann unsere Förster und Forstwirte, die jetzt draußen im Einsatz sind, für ihre tagtägliche Arbeit unter zum Teil schwierigen Bedingungen nur loben.“

Laubbäume befinden sich in der kalten Jahreszeit in der sogenannten Vegetationsruhe, sie führen weniger Wasser im Stamm. „Deshalb schlagen Waldbesitzer Laubholz im Winter ein: Die Gefahr einer Entwertung des eingeschlagenen Holzes durch Pilze oder Farbveränderungen ist dann geringer“, sagt Hoffmann.

Außerdem können unsere Forstwirte ihren Arbeitsplatz und den Fällbereich der Bäume besser überblicken, wenn die Bäume kein Laub mehr tragen.“ Nicht zuletzt spielt auch die Rücksicht auf Böden und Wege eine Rolle: „Ideal ist Frost, denn dann hinterlassen Holzernte und Rückearbeiten nur geringe Spuren auf Waldböden und Wegen. Deshalb können wir derzeit nur eingeschränkt arbeiten: Die Niederschläge der letzten Tage haben den Boden derart aufgeweicht, dass vor allem das Rücken des geschlagenen Holzes nicht vertretbare Schäden verursachen würde.“ Nach dem Ende der Saison, im März, werden dann die Wege wieder hergestellt: „Das macht erst Sinn, wenn das geerntete Holz vollständig abtransportiert worden ist.“

Rund 120.000 Euro investiert die Forstabteilung des Landesverbandes Lippe jährlich in die Instandsetzung von Wegen. Das Holz, das für die Herstellung von Eisstielen verwendet wird, ist übrigens hochwertig, aber schwach: Es handelt sich hierbei um Bäume von geringerem Umfang, aber von sehr guter Qualität. Weil die Eisstiele keine Verfärbungen aufweisen dürfen, muss das Holz sehr sauber sein, der Stamm selbst darf sich während des Wachstums auch nicht gedreht haben“, erläutert Hoffmann. Buchenholz in diesen schwachen aber hochwertigen Qualitäten würde von der ortsansässigen Holz verarbeitenden Industrie nur bedingt verarbeitet. „Insofern freuen wir uns, dass wir einen Geschäftspartner haben, der auf dieses Sortiment spezialisiert ist.“

Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe