„Tom Sawyer und Huckleberry Finn“

Tom Sawyer...

Eine Lausbubengeschichte als Familienmusical

Es klingt nach Broadway und Zirkus, Big Band und Jazz

Bad Salzuflen. Es bedurfte gemeinsamer Anstrengungen mehrerer Akteure, doch am Ende war geschafft, was nach dem Tod der Initiatoren niemand mehr für möglich gehalten hatte: Aus der ursprünglichen Lausbubengeschichte „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ (Originaltitel: The Adventures of Tom Sawyer) von Mark Twain ist ein Familienmusical mit der Musik von Kurt Weill und John van Düffel geworden. Das ist nun in der Inszenierung von Rainer Holzapfel und unter der musikalischen Leitung von David Behnke für das Landestheater Detmold als Höhepunkt des Osterprogramms am Samstag, 26. März, um 19.30 Uhr im Kur- und Stadttheater an der Parkstraße in Bad Salzuflen zu erleben. Karten im Vorverkauf zu 18 bis 31 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee.
Es klingt nach Broadway und Zirkus, Big Band und Jazz, nach melancholischer Erinnerung und lebendigem Aufbegehren in den Songs, die Weill kurz vor seinem Tod für das Musical nach dem Literaturklassiker „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ geschrieben hat. Mehr als 60 Jahre nach seinem Tod erleben diese Songs in Arrangements für eine Band und einer Dramatisierung des Romans ihre Uraufführung. Dank der behutsamen Bühnenfassung John von Düffels bewahrt Mark Twains Geschichte der beiden Jungen, die erwachsen werden, ihren Charme: Erzählt wird von der ersten Liebe, der Beständigkeit von Freundschaft, dem Konflikt von Abenteuerlust und Verantwortungsgefühl, von Verlorengehen und Neufinden.
„Bildung ist etwas, was man ganz ohne Beeinträchtigung durch den Schulunterricht erwerben muss“, meinte Mark Twain. Und so gibt es in seiner Geschichte für die beiden Freunde Tom und Huckleberry „wichtigeres im Leben als die Schule“, so dass sie ihre Zeit schon mal an außerschulischen Lernorten verbringen. Und richtig in die Schule des Lebens stürzen sie sich, als sie Zeugen eines Mordes werden.
Kurt Weill hatte kurz vor seinem Tod geplant, den Roman „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ für eine amerikanische Volksoper zu nutzen, konnte sie aber nicht mehr vollenden. John von Düffel ergänzte die überlieferten Huckleberry-Finn-Songs geschickt um weitere Songs aus Kurt Weills amerikanischer Schaffensperiode. Unter Zustimmung der Kurt-Weill-Foundation konnte so dieses Projekt doch noch fertiggestellt werden. Herausgekommen ist ein Abend für die ganze Familie: packend, berührend und komisch zugleich.

Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen