Der Ursprung des S(t)eins

Aufbau des Skulpturenpfades mit Künstler Berthold Welter (Mitte) Christian Wendtland (links, Mitarbeiter Landesverband Lippe) und Lukas Köver (rechts, Aufbauhelfer)

Aufbau des Skulpturenpfades mit Künstler Berthold Welter (Mitte) Christian Wendtland (links, Mitarbeiter Landesverband Lippe) und Lukas Köver (rechts, Aufbauhelfer)

Skulpturenpfad in Schwalenberg eröffnet am 17. April

Fremde Wesen bevölkern seit kurzem die Altstadt Schwalenbergs – Lebewesen, die als Mikroorganismen die Welt mit uns teilen, aber normalerweise nicht zu sehen sind. Der Künstler Berthold Welter hat sie nun für uns sichtbar gemacht: Zwanzig Skulpturen aus Stein, Eisen und Holz platzierte der Bildhauer in der Altstadt Schwalenbergs und der umgebenden Natur.
Ziel des Projekts ist es, nicht nur die Kunst und die Natur als Inspirationsquelle in den Vordergrund zu heben, sondern die Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Besonderheiten des Ortes und die umgebende Natur zu lenken. Dabei bezieht der Künstler sich in seinen Projekten auf die Umgebung, für die sie geschaffen werden. So hat er für einige Arbeiten in Schwalenberg einen Sandsteinmergel genutzt, der auch die Beschaffenheit des Bodens in und um Schwalenberg prägt.
Berthold Welter ist ein Künstler mit dem handwerklichen Hintergrund des Steinmetzes. So zeichnen sich seine Skulpturen durch eine technische Perfektion aus, gepaart mit einer ungewöhnlichen, sensibel durchdachten Auswahl und Zusammenstellung der Materialien.
Inspiriert wird Welter durch Formen in der Natur oder im Wasser, die er jedoch nicht fotografiert oder skizziert. Um nicht der Gefahr einer bloßen Nachahmung zu erliegen, lässt er während des Arbeitsprozesses am Stein aus der Erinnerung heraus neue Wesen und Formen entstehen. Somit gibt in gewisser Weise der Stein selbst die Form vor, die sich im Laufe des Arbeitsprozesses herauskristallisiert. Welter forscht nach dem Ursprung des Seins – und bedient sich dazu dem Material Stein. Er versucht, sich im Schaffensprozess mit seiner Meinungsfindung zur entstehenden Skulptur zurück zu halten, denn sein Ziel ist es, das Material selbst sprechen zu lassen – eine schwierige Gratwanderung, eine Skulptur zu erschaffen, aber dennoch nicht ihr Schöpfer zu sein.  Um sich selbst einen Teil der visuellen Kontrolle zu nehmen, arbeitet Welter oft bewusst bei schlechten, dämmrigen Lichtverhältnissen.
Im Laufe des Projektes entsteht Anfang August 2016 im SOS-Kinderdorf Schwalenberg in einem Workshop des Künstlers mit den Kindern eine weitere Skulptur für den Skulpturenpfad, die anschließend dauerhaft im Kinderdorf verbleibt. Außerdem entsteht in einem weiteren Workshop eine Skulptur für das SOS- Kinderdorf in Detmold. Ab dem 14.  August wird der Skulpturenpfad ergänzt durch eine Ausstellung mit Skulpturen und Installationen  im Robert Koepke Haus.
Zur Eröffnung des Skulpturenpfades am Sonntag, den 17. April 2016 um 16 Uhr sind alle  Interessierten herzlich eingeladen. Der Künstler ist anwesend. Die Eröffnung findet statt auf dem Marktplatz in Schwalenberg, bei schlechtem Wetter im Werkhaus, Marktstr. 19 in Schwalenberg.
Gastredner zur Eröffnung: Dr. Thomas Knoppe, Philosoph

Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe