Bürger entwickeln Ideen für das Altenheim der Zukunft

Die Bürgergutachter beschäftigten sich unter anderem mit dem Thema Wäscheversorgung in Altenheimen. Foto: Pia Blümig

Die Bürgergutachter beschäftigten sich unter anderem mit dem Thema Wäscheversorgung in Altenheimen. Foto: Pia Blümig

Alters-Institut: Ergebnisse des „Bürgergutachtens“ liegen vor

Konkrete Ideen und Impulse zur stationären Altenhilfe aus der Mitte der Gesellschaft: Das ist das Ergebnis des „Bürgergutachtens“ des Alters-Instituts. Ende 2015 hatte das Institut des Ev. Johanneswerks Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich an sogenannten „Planungszellen“ zu beteiligen und so das Altenheim der Zukunft mitzugestalten. 13 Männer und 20 Frauen zwischen 45 und 71 Jahren aus Dortmund und Ostwestfalen-Lippe waren dabei. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Wie soll ein Altenheim gebaut und ausgestattet sein? Was ist wichtig an der Mahlzeitenversorgung? Was sollte bei der Reinigung und Wäscheversorgung beachtet werden? Zu Fragen wie diesen hörten die Bürgerinnen und Bürger Expertenvorträge, besuchten Einrichtungen, machten sich ein eigenes Bild und diskutierten anschließend intensiv untereinander.

Gemeinsame Empfehlungen

Nach je einem intensiven Wochenende in Dortmund und Bad Salzuflen standen dann die Empfehlungen der beiden Planungszellen fest: Zum Beispiel legen die Bürgergutachter Wert auf eine liebevolle Tischkultur und möglichst hochwertige Lebensmittel. Sie betonen die Wichtigkeit der Kleidung als „zweite Haut“ und wünschen sich einen transparenten Wäschekreislauf. Sie halten es für wichtig, dass die Reinigungskraft auch sozialen Kontakt mit den Bewohnern aufbaut. Und sie weisen auf die Bedeutung von Fenstern als „Blick in die Welt“ und barrierefreie Außenbereiche hin.

Diese und viele weitere Anregungen sind nun in dem ausführlichen Bürgergutachten zusammengefasst. „Sie stehen in vielen Aussagen durchaus im Einklang mit Ergebnissen der Lebensqualitätsforschung in Pflegeheimen“, so Dr. Frauke Schönberg, Leiterin des Alters-Instituts. „Aber auch neue Aspekte wurden angeschnitten.“

Mit diesem Verfahren ist das Alters-Institut einen neuen Weg gegangen. Schönberg: „Bisher waren immer alle möglichen Fachleute an der Konzeption von Altenheimen beteiligt – aber nie die Bürger selbst. Wir freuen uns, dass die Einladung auf so viel Resonanz gestoßen ist.“ Die Ergebnisse fließen nun in ein Forschungsprojekt des Instituts mit ein. Langfristiges Ziel der Forschung ist es, die Lebensqualität der Bewohner in Altenheimen zu erhöhen und die Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte zu verbessern. Finanziert wird das Projekt vom Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV).

Bild- und Textquelle: Ev. Johanneswerk e.V.