Kreis Lippe stellt Masterplan und Masterplan-Manager vor 

masterplan-manager-stellen-sich-vor

Vorbildkommune beim Klimaschutz

Der Kreis Lippe als Masterplan-Kommune wird im Rahmen des Masterplan 100% Klimaschutz  Maßnahmen entwickeln, die vorbildhaft für die gesamte Bundesrepublik umgesetzt werden sollen. Zu den wichtigsten Kriterien im Auswahlprozess der Vorbildkommunen gehörte, dass bereits vorab ein hohes Maß an Klimaschutz betrieben wurde und eine gute Infrastruktur für die Umsetzung des Projekts vorliegt. Nun stellte der Kreis Lippe seinen Masterplan und die sogenannten Masterplan-Manager vor, die das Konzept unter Federführung von Fachgebietsleiter Olrik Meyer in Zukunft begleiten und betreuen  sollen.

„Ich bin stolz darauf, dass wir in Lippe eine bundesweite Vorbildfunktion bei diesem zukunftsweisenden Thema haben. Die Ergebnisse unserer Arbeit können dazu beitragen, die Klimawende herbeizuführen. Dass bei diesem Langzeitprojekt die lippischen Städte und Gemeinden an einem Strang ziehen, zeigt, dass in unserer Region Klimaschutz nicht nur ein Modethema ist“ , so Landrat Dr. Axel Lehmann. Ziel solle auch sein, bereits vorhandene, effektive Methoden des Klimaschutzes miteinzubeziehen: „Durch die Einbindung von Best Practice Beispielen sollen Erfolge gebündelt und vor allem durch Austausch auf Bundes-und Landesebene Verbreitung finden. Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden,  sondern man kann bereits gut funktionierende Maßnahmen anderer Landesteile in die Umsetzung miteinfließen lassen und so Synergieeffekte erzeugen, aber vor allem zeitliche und personelle Ressourcen schonen,“ sind sich Fachgebietsleiter Olrik Meyer und Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie, einig.

Der Kreis Lippe möchte neben der Umsetzung von Maßnahmen in eigener Zuständigkeit mit seinem Masterplan 100% Klimaschutz auch seine Städte und Gemeinden hier vor Ort beim Thema unterstützen und Dienstleistungen anbieten, die von einzelnen Kommunen nicht oder nur durch zusätzlichen Personalaufwand geleistet werden könnten. Die Masterplanmanager unterstützen auf Wunsch bei Förderanträgen, entwickeln gemeinsam Projekte oder helfen bei der Umsetzung bestehender Projekte und werden in der Öffentlichkeitsarbeit tätig.

Mario Hecker, Kalletaler Bürgermeister und Sprecher des Regionalbündnisses 2050, sieht große Chancen in der Vernetzung der Kommunen hier vor Ort: „Der Klimaschutz endet nicht an den Grenzen eines Gemeinde- oder Kreisgebietes, daher gilt es nicht nur die 16 lippischen Kommunen unter Federführung des Kreises zu vernetzen, sondern in Regionen zu denken. Ostwestfalen-Lippe bietet Möglichkeiten dazu, das Thema erfolgreich und vor allem nachhaltig zu bespielen.“

Umsetzen werden die gesteckten Ziele die drei Masterplan-Manager Laureen Falke, Laura Schuster und Markus Herbst.

Laureen Falke beschäftigt sich seit dem 1. August 2016 als Mobilitätsmanagerin schwerpunktmäßig mit den Themen ÖPNV, suffiziente Mobilität und Radverkehr. Dabei sind die Initiierung, Begleitung, Evaluation und Weiterentwicklung von Maßnahmen und Modellprojekten aus dem Handlungsfeld „Mobilität“ des Klimaschutzkonzeptes wie beispielsweise Ausbau von Mobilstationen, kreisweite Bürgerautos oder Carsharing-Modelle für den ländlichen Raum von besonderer Bedeutung. Ferner wird sie die Städte und Gemeinden in Klimaschutzfragen mit dem Schwerpunkt „Mobilität“ beraten und unterstützen. Ziel ist es, die Mobilität in die Klimaschutzstrategie des Kreises optimal einzubinden, da diese für die ländlich geprägte Region mit rund 350.000 Einwohnern eine große Rolle spielt.

Markus Herbst fungiert seit dem 1. August als „Masterplanmanager Gebäude und Technologien“. Sein Aufgabenfeld umfasst u.a. die Initiierung, Begleitung, Evaluation und Weiterentwicklung von Maßnahmen aus dem Handlungsfeld „Haus“ des Klimaschutzkonzeptes. Außerdem wird er sich mit der Entwicklung von Strategien zur energetischen Sanierung und klimaschonenden Versorgung von Quartieren beschäftigen. Auch die Beratung und Unterstützung der Städte und Gemeinden zu den Themen Liegenschaften, Technologien und Fördermittelbeantragung fällt neben der Ermittlung zukünftiger Energiebedarfe, klimaschonender Erzeugungs- und Versorgungsmöglichkeiten in seinen Aufgabenbereich.

Laura Schuster betreut schwerpunktmäßig den Bereich Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit nach dem KlimaPakt-Motto „Handeln – Teilen – Nutzen“ und wird damit ganz besonders die Nähe zu den Bürgern suchen. Dazu gehören die Initiierung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen aus diversen Handlungsfeldern des Klimaschutzkonzeptes des Kreises Lippe. Ferner steht sie den Städten und Gemeinden bei Fragen zu Klimaschutzmaßnahmen beratend zur Verfügung. Ziel wird es sein, neben der Identifikation von Klimaschutzakteuren in Lippe auch eine Strategie zur Akteursbeteiligung und Akzeptanzsteigerung zu entwickeln.

Tobias Priß, der die Klimaschutzaktivitäten des Kreises schon seit vielen Jahren betreut, wird sich in den nächsten Jahren in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung noch stärker der Netzwerksarbeit mit unseren lippischen Handwerksbetrieben und Unternehmen widmen. Gerade hier ist ein großes Potential für den Klimaschutz gegeben, wie das Projekt Ökoprofit im letztem Jahr zeigte. Allein durch Maßnahmen in 11 Unternehmen konnten 2,25 Mio. Kilowattstunden Energie, 6 Tonnen Restmüll und 1.900 Tonnen CO2 jährlich vermieden bzw. eingespart werden. Neben der Ressourceneffizienz, der Senkung von Energieverbräuchen sollen hierbei auch die Mitarbeiter(innen) in aktive Klimaschutzaktivitäten eingebunden werden.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe