Die ersten Bauern in Ostwestfalen

Eine Siedlung der ersten Bauern in Mitteleuropa vor 7000 Jahren. / Foto: Mikko Kriek, Simon Matzerath

Eine Siedlung der ersten Bauern in Mitteleuropa vor 7000 Jahren. /
Foto: Mikko Kriek, Simon Matzerath

Landwirtschaft, Höfe und Bestattungen vor 7000 Jahren. Vortrag im Lippischen Landesmuseum Detmold, am Donnerstag, dem 27. Oktober 2016, um 19.30 Uhr

Detmold. Lange war in Westfalen kein Gräberfeld der frühesten mitteleuropäischen bäuerlichen Kultur bekannt. Gab es keine Höfe oder Dörfer? Siedelten die ersten Bauern und Viehzüchter nicht in dieser Region? Eine Entdeckung in Warbug-Hohenwepel im Jahr 2012 glich einer archäologischen Sensation. Ausgrabungsleiter Dr. Hans-Otto Pollmann und die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, endeckten auf einer Fläche, etwas größer als ein Handballfeld, über 20 Grabstätten. Die Grabbeigaben, Keramik, Mahlsteine, Feuersteingeräte und Steinbeile, die den Toten mit in ihre Gräber gegeben wurden offenbarten das erstaunliche: sie sind etwa 7000 Jahre alt, stammen aus der Jungsteinzeit. Das Gräberfeld gehörte zu einer Siedlung der ersten Bauern.

Die Menschen dieser Zeit waren die ersten, die Ackerbau und Viehzucht in Europa betrieben haben. Mit dieser für die Menschheit ganz neuen Lebensweise kommen nicht nur der Hausbau, Besitz und Eigentum auf, sondern vor allem, auch die ersten Nutztiere und Kulturpflanzen. Die jungsteinzeitlichen Bauern brachten diese aus dem Vorderen Orient, aus einem Dreieck zwischen Israel, der Südosttürkei und dem Iran mit. Nachdem der Mensch 2,5 Millionen Jahre, also 99,9 % seine Geschichte, als Jäger und Sammler durch die Landschaft zog und wechselnde Lagerplätze
aufsuchte, begann der große Umbruch hin zu einem Leben als sesshaften Bauern. Dr. Pollmann zeichnet ein detailliertes Bild von der Lebensweise der Menschen in der Jungsteinzeit.

Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr und kostet drei Euro Eintritt. Karten gibt es im Lippischen Landesmuseum, an der Ameide.

Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe