Kunstblut fließt in Reelkirchen

Ersthelfer mit Begeisterung – die Schüler der Offenen Ganztagsschule in Reelkirchen haben bei Marina Bultmann das richtige Verbinden gelernt.

Ersthelfer mit Begeisterung – die Schüler der Offenen Ganztagsschule in Reelkirchen haben bei Marina Bultmann das richtige Verbinden gelernt.

Grundschüler lernen Erste Hilfe an der Offenen Ganztagsschule

Blomberg-Reelkirchen.  „Mit Atemprüfung fängst du an, als zweites folgt der Notruf dann“, rufen 19 Kinder an der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Reelkirchen gemeinsam in den Raum. So beginnt der Erste-Hilfe-Merksatz der Johanniter, den die Kinder ganz schnell auswendig gelernt haben. „Wir geben den Kindern zwei einfache Sätze an die Hand. Diese sagen wir immer wieder gemeinsam auf, bis die Kinder sie so verinnerlicht haben, dass sie bei einem Notfall automatisch wissen, was zu tun ist“, erklärt Erste-Hilfe-Ausbilderin Marina Bultmann.

Drei Vormittage lang dreht es sich in der von der Johanniter-Unfall-Hilfe betriebenen OGS um das Thema „Ersthelfer von morgen“. „Wir bieten diesen Kurs regelmäßig an, sodass jedes Kind in seiner OGS-Zeit einmal das Erste-Hilfe-Training besucht hat“, erzählt Gabi Gebhardt, Leiterin der OGS. In dem speziell für Kinder konzeptionierten Kurs lernen schon Grundschüler und Kindergartenkinder, was man als Ersthelfer tun muss: Gemeinsam üben sie einen Notruf abzusetzen, sie lernen verschiedene Arten von Verbänden kennen und trainieren die stabile Seitenlage.

Das Kunstblut fließt an diesem Nachmittag reichlich, als die Reelkircherner Schüler sich gegenseitig Köpfe, Arme und Beine verbinden. Jeder versucht den anderen mit möglichst dramatisch aussehenden Wunden zu überbieten. Die Kinder haben jede Menge Spaß, verstehen aber auch den ernsten Hintergrund. „Oft erzählen Kinder in den Kursen, dass sie schon mal erlebt haben, wie Großeltern stürzen oder sich Eltern beim Kochen oder Werkeln verletzen“, berichtet die gelernte Krankenschwester Bultmann aus ihrer Ausbilder-Praxis.

Dank des „Ersthelfer von morgen“-Kurses macht der Gedanke an solche Situationen den Kindern weniger Angst. Denn nun wissen sie, wie sie reagieren müssen. Und nachdem sie im ersten Merksatz die lebensrettende Atemüberprüfung und den Notruf verinnerlicht haben, lernen sie im zweiten Merksatz, was ein guter Ersthelfer noch beherrschen muss: das Trösten. „Darauf deckst du dich schützend zu, durch trösten kommt er dann zu Ruh.“

Schulen und Kindergärten, die sich für einen „Ersthelfer für morgen“-Kurs interessieren, erhalten weitere Informationen unter Tel.: 05235/95908-22 oder unter www.johanniter.de/az-lippe-hoexter

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.