Weihnachtskonzert der „Nordwestdeutschen“

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„Typisch“ und eindrucksvoll

Simon Gaudenz am Pult, Mira Tujakbajewa als Solistin

Bad Salzuflen. Mit „Hänsel und Gretel“ und „Der Nußknacker“ sind zwei Werke auf dem Programm des Weihnachtskonzertes der Nordwestdeutschen Philharmonie, die bevorzugt zum christlichen „Fest der Feste“ angestimmt werden. Hinzu kommt diesmal am Samstag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Salzuflen das Violinkonzert in D-Dur (opus 77) von Johannes Brahms, das zu den bekanntesten Werken dieser Gattung zu zählen ist. Dazu konnte die in Kasachstan geborene Geigerin Mira Tujakbajewa als Solistin gewonnen werden. Die Leitung liegt in Händen von Simon Gaudenz. Karten im Vorverkauf zu 19 bis 32 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee.

„Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck ist eigentlich eine spätromantische Oper in drei Akten, deren etwas mehr als acht Minuten dauerndes Vorspiel häufig losgelöst vom eigentlichen Werk im Konzertsaal erklingt. Humperdinck selbst bezeichnete die Ouvertüre als „ein ziemlich ausgedehntes Musikstück … eine Art symphonischer Prolog“, der auch als „Kinderleben“ betitelt werden könne. Das Violinkonzert von Johannes Brahms wird gemeinhin für eines der wichtigsten Werke im Repertoire eines Geigers gehalten. Die technischen Anforderungen an den Solisten mit dem Gebrauch von Doppelgriffen, gebrochenen Akkorden, sehr schnellen Skalierungspassagen und rhythmischen Variationen sind eindrucksvoll. Und die Geschichte vom Nußknacker in der Version von Alexandre Dumas wurde von Pjotr Iljitsch Tschaikowski vertont und zu einem der populärsten Ballette. Es wird von vielen Theatern und Opernhäusern regelmäßig – meist um die Weihnachtszeit herum – aufgeführt. Vom Ballett abgeleitete Suiten wurden sehr populär. Es gibt verschiedene Versionen dieser Suiten, darunter die Version von Tschaikowski selbst (opus 71a), die die „NWD“ nun spielt.

Simon Gaudenz machte sich besonders als Interpret des klassischen Repertoires einen Namen. Eine frische, unverbrauchte Herangehensweise vor dem Hintergrund der historischen Aufführungspraxis charakterisieren seine Einspielungen und Konzerte. Mit dieser Auffassung prägt und gestaltet er als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Hamburger Camerata das musikalische Profil dieses traditionsreichen Orchesters.

Mira Tujakbajewa besuchte früh die Musikschule für begabte Kinder in ihrer Heimat und schloss dann ihr Musikstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover mit Diplom und Auszeichnung sowie 2002 das Konzertexamen ebenfalls mit Auszeichnung ab. Danach gewann sie einige bedeutende Wettbewerbe, wurde 2006 mit dem Kulturpreis von Kasachstan ausgezeichnet und beim Bayerischen Rundfunk als „neuer Star am Himmel der Geigerinnen“ gefeiert. Als Solistin trat sie mit bedeutenden Orchestern auf und feierte auch als Kammermusikerin Erfolge. Mira Tujakbajewa spielt eine Geige von Giovanni Grancino (Mailand 1690).

Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen