Hygieneartikel für bedürftige Blomberger Familien

Nicht nur die Baby-Trinkflaschen werden dankbare Abnehmer finden – Silke Follmert und Pastor Hermann Donay von der Tafel in Blomberg nehmen von Johanniter-Mitarbeiter Kristian Hilmert (r.) die Spenden entgegen.

Johanniter spenden an Tafel

Blomberg/Oerlinghausen. 420 Deo-Roller, 200 Pakete Windeln, 200 Zahnbürsten, 484 Tuben Zahnpaste, 500 Flachen Shampoo und 170 Dosen Rasierschaum – diese und viele andere Hygieneartikel haben die Johanniter heute an die Tafel in Blomberg gespendet. Sie stammen aus den ehemaligen Beständen der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) in Oerlinghausen. Bis zu 600 Flüchtlinge können in der (ZUE) in Oerlinghausen gleichzeitig betreut werden. Klar, dass bei der Räumung einer solch großen Unterkunft viel Mobiliar, Büromaterialen und weiteres Inventar anfällt. „Als evangelische Hilfsorganisation ist es uns wichtig, dass diese Dinge weiterhin einen guten Zweck dienen und Menschen zu Gute kommen, die Hilfe und Unterstützung brauchen“, erklärt Matthias Schröder, Vorstand des Johanniter-Regionalverbandes Lippe-Höxter.

Den guten Zweck hat sich auch die Tafel in Blomberg auf die Fahnen geschrieben. Hier versorgen Ehrenamtliche nach Angaben der Organisation Woche für Woche rund 420 Blomberger mit gespendeten Lebensmitteln. In den nächsten Wochen werden in den Körben für die bedürftigen Familien nicht nur Nahrungsmittel enthalten sein. „Hygieneartikel können wir normalerweise nicht bieten. Da werden sich unsere Familien besonders freuen“, bedankt sich Pastor Hermann Donay von der Tafel.

Die Tafel in Blomberg ist nicht die einzige regionale, gemeinnützige Verein, die sich über die Unterstützung der Johanniter freuen konnte. So gingen gut erhaltene Bettwäsche, Laken, Kissen und Decken an eine Organisation der Obdachlosenhilfe. Andere Gegenstände aus dem ehemaligen Inventar der Flüchtlingsunterkunft in Oerlinghausen haben sich hingegen auf eine weite Reise gemacht. „Wir haben mehrere hundert desinfizierbare Matratzen für Afrika gespendet, Teile der ehemaligen Küche hat ein Verein für hilfsbedürftige Menschen in der Ukraine entgegengenommen und auch die Rumänienhilfe der Arbeiterwohlfahrt hat Bettwäsche und ähnliches von uns erhalten“, zählt Kristian Hilmert, Leiter der Zentralen Dienste bei den Johannitern, auf.

Die verbliebenen Matratzen und Betten – sofern sie nicht gespendet oder an andere Flüchtlingseinrichtungen der Johanniter gegeben wurden – wird der Regionalverband Lippe-Höxter zukünftig im Bereich des Katastrophenschutzes einsetzen. Eine Sache ist Matthias Schröder noch sehr wichtig: „Wir sind in den letzten Tagen häufig gefragt worden, was mit den Sachspenden von engagierten Oerlinghauser Bürgern wie Kleidern oder Fahrrädern passiert ist. Diese sind zu einem kleinen Teil an unsere Unterkunft für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge in der ehemaligen Jugendherberge in Oerlinghausen gegangen. Der überwiegende Teil ist in der ZUE verblieben und vom neuen Betreiber übernommen worden.“

Hintergrund: Die Regionalverband Lippe-Höxter der Johanniter-Unfall-Hilfe hat 2014 im Auftrag der Bezirksregierung die ZUE Oerlinghausen aufgebaut und die dort untergebrachten Flüchtlinge betreut. Dabei haben sie auch viel Unterstützung von zahlreichen ehrenamtlich engagierten Bürgern erhalten. 2016 hat die Bezirksregierung die weitere Betreiberschaft der ZUE neu ausgeschrieben. Daher mussten die Johanniter die ZUE zum 1. Februar 2017 räumen und laut Vertragsunterlagen der Bezirksregierung ausräumen und leer übergeben.

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.