IHK hat Online-Gebührenrechner aktualisiert

Anhand der Verbräuche eines Beispielbetriebes aus der Oberflächenveredelung wird offensichtlich, wie groß die Unterschiede bei den Gebühren ausfallen.

Wasser- und Abwasserkosten wieder extrem unterschiedlich

Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) hat bei den 16 lippischen Kommunen die aktuellen Gebühren für Wasser und Abwasser erhoben und verglichen. Die gute Nachricht: Erstmals seit fünf Jahren sind die Preise für Wasser und Abwasser im Schnitt aller lippischen Kommunen leicht gesunken. Nur in Barntrup und Lage müssen die Bürger und Unternehmen gegenüber dem Vorjahr tiefer in die Tasche greifen. Hier steigen die Kosten je nach Verbrauch und versiegelter Unternehmensfläche um bis zu 8 Prozent (Barntrup) bzw. um bis zu 4 Prozent (Lage). Beide Kommunen zählten bisher schon zu den teureren Gemeinden in Lippe. Leopoldshöhe hat die Gebühren hingegen deutlich gesenkt: Etwa 10 Prozent weniger als 2016 müssen die Verbraucher hier bezahlen. Besonders günstig sind die Gesamtkosten für Wasser und Abwasser weiterhin in Schlangen und Augustdorf.

Die Daten sind in einen Online-Rechner eingeflossen, mit dem Unternehmen und auch Privathaushalte vergleichen können, wie viel mehr oder weniger Geld sie für die gleiche Leistung in einer anderen lippischen Kommune bezahlen müssten.

Insgesamt bleiben die Gebührenunterschiede auch im Jahr 2017 extrem. Das zeigen die Beispielrechnungen der IHK Lippe für drei Unternehmen mit unterschiedlicher Größe und Verbräuchen (siehe Tabelle). „Je nach Fallgestaltung müssen die Beispielunternehmen in Lage bzw. Detmold 85 Prozent mehr zahlen als in Schlangen, der günstigsten Kommune“, kommentiert Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe, die Ergebnisse. Auch für Privathaushalte stellt Carl deutliche Unterschiede fest: „Ein Haushalt mit 120 Kubikmetern Wasserverbrauch und 130 Quadratmetern versiegelter Fläche bezahlt in Barntrup über 400 Euro mehr im Jahr als in Schlangen.“ Trotz vieler Einflussfaktoren sei diese extreme Spreizung kaum zu erklären, meint Carl.

Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels fordert die IHK die Kommunen auf, die Wasserver- und
-entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Auch sollten durch Abwassergebühren keine Haushaltslöcher gestopft werden. Vielmehr könnten die Kommunen den eigenen Wirtschaftsstandort durch wirtschaftsverträgliche Gebühren stärken, empfiehlt die IHK Lippe. Denn hohe Gebühren seien für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das habe auch die letzte Standortumfrage der IHK Lippe gezeigt.

Die individuellen Kosten können Unternehmen jeder Größe sowie Haushalte im Online-Gebührenrechner der IHK Lippe selbst errechnen und mit denen in anderen Kommunen vergleichen. Der Rechner hebt die teuerste und die günstigste Kommune hervor und stellt die Ergebnisse grafisch dar – auch im Vergleich der letzten fünf Jahre.

Online-Rechner: www.detmold.ihk.de
(Menü: Innovation und Umwelt / Umweltschutz / Aktuelles)

Bild- und Textquelle: IHK Lippe