Weltmilchtag: Bei Kuh und Kalb im Stall

Auf Tuchfühlung mit Kuh und Kalb sind mehr als 20 Kinder auf dem Hof Sievert anlässlich des Weltmilchtages am 31. Mai gewesen: (von links nach rechts) Milchbauer Torsten Sievert, Raphael, Anna, Sarah und Julia

Milch-Entdeckungstour auf dem Hof Sievert

„Wir wollen Landwirtschaft sichtbar, greifbar, erlebbar machen“

Lippe. Auf Tuchfühlung mit Kühen und Kälbern sind mehr als 20 Kinder (im Alter 3 bis 6 Jahren) der AWO Kindertagesstätte Wülferlieth in Bad Salzuflen auf dem Hof Sievert anlässlich des Weltmilchtages am 31. Mai gewesen. Bei Kuh und Kalb im Stall: Die Kinder konnten bei einer Milch-Entdeckungstour erkunden, wie die Tiere leben, was und wie viel sie fressen und trinken und wie Kühe gemolken werden. „Wir möchten den Ursprung unserer Lebensmittel erfahrbar machen“, so der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn zum Anliegen des „Internationalen Tages der Milch“ (weltweit 1. Juni).

Kühe kauen gemächlich vor sich hin

Die Hauptdarsteller für die Kleinen waren an diesem Nachmittag natürlich die Kühe und vor allem die Kälber. So bestaunten die Jüngsten die Kühe mit großen Augen. Viele Hände wurden gestreckt, um die Kälber zu streicheln und sie an den Fingern schlecken zu lassen. „Die Kühe werden bei uns zweimal am Tag, morgens und abends, gemolken“, erläutert der Milchbauer Torsten Sievert. Die Kühe würden aber erst Milch geben, wenn sie zuvor ein Kalb geboren hat. „Die Tragezeit, also die Schwangerschaft, dauert wie beim Menschen auch etwa neun Monate“, berichtet Sievert. Die Kühe seien gelassene, friedliche Tiere und würden immer gemächlich vor sich hin kauen. „Denn sie sind Pflanzenfresser, sogenannte Wiederkäuer, sie sind mit einer besonderen Verdauung ausgestattet“, erklärt der Landwirt, „sie haben anders wie der Mensch insgesamt vier Mägen.“ So können sie Gras, Heu und Stroh in großen Mengen verdauen. Wie sieht das Futter einer Kuh so aus und was frisst sie so alles? Die Futterkomponenten wie Gras- und Maissilage konnten die Kinder erfühlen und beschnuppern.

Erfahren mit den Sinnen

Schauen, Staunen, Fühlen, Schmecken, Erkunden: Kinder wollen die Welt entdecken und stellen viele Fragen. „Erlebnisse wie der Kuh-Besuch und sinnliche Wahrnehmungen, sind für Kinder wichtig, um zu verstehen und Abläufe kennen zu lernen“, erklärt Hagedorn. „Wir wollen den Kindern zeigen, woher die Milch kommt. Denn das wissen heutzutage längst nicht mehr alle.“ Das Anliegen des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes ist es, die Landwirtschaft sichtbar, greifbar, erlebbar zu machen und das mit allen Sinnen. Und natürlich gab es zum Abschluss für die Besucher auf dem Hof Sievert einen Kakao oder einen Joghurt.

Lust auf einen Hofbesuch?

Kindergärten oder Schulklassen, die ebenfalls einen Hof besichtigen möchten, können sich melden beim Landwirtschaftlichen Kreisverband Lippe, Tel.: 05221-34204-10 oder Mail info-lag@wlv.de. Auch Online besteht die Möglichkeit einen Hof zu finden: Auf der Internetseite des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) www.bauernhof.net/lernort-bauernhof/ können Lehrkräfte unter der Rubrik Lernort Bauernhof aus den mehr als 600 Bauernhöfen wählen: Indem sie die eigene Postleitzahl eingeben, können sie einen Hof in ihrer Nähe finden.

Fit mit Milch

Milch und Milchprodukte leistet einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Ernährung. Milch steckt voller Inhaltsstoffe: Milchzucker liefert dem Körper Energie, Kalzium stärkt Knochen und Zähne, Eiweiß und Vitamine sind wichtig für den Aufbau und Erhalt von Körperzellen, Muskeln, Haut, Haaren, Blut und Organen.

Milch und Milchprodukte sorgen vor allem für eine ausgewogene Kalziumzufuhr. Kalzium ist vor allem für die Jüngsten wichtig, da er ein wichtiger Baustoff für Knochen und Zähne ist. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund empfiehlt deshalb, zwischen dem ersten und zehnten Lebensjahr 300-400 Milliliter Milch pro Tag. Dabei können 100 Milliliter durch 15 Gramm Schnittkäse oder 30 Gramm Weichkäse ersetzt werden. Mit einem großen Glas Milch und einem Joghurt oder einem Käsebrot lassen sich die Empfehlungen leicht erreichen.

Bild- und Textquelle:  Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband