Keine Angst vor Hornissen

BUND Lemgo – Hornissenkönigin beim Ausbau ihres Wabennestes. Unter ihrem Körper hat sie jede Menge Baumaterial herangetragen.

BUND Lemgo informiert – sie sind wertvolle Helfer im Obst- und Gartenbau

Die Hornissen sind unsere friedlichste Wespenart und sie werden im Normalfall „keiner Fliege was zu leide tun“. Man darf sie allerdings nicht an ihren Nestern stören. Schlagen gegen den Baumstamm in dem sich das Nest befindet oder bespritzen des Nestes mit Wasser sorgt meist dafür, dass die Wächterhornissen das ganze Volk alarmieren um das Nest, die Königin und die Brut zu verteidigen.

Man darf sie auch gerne aus der Nähe beobachten, sollte sich dabei aber nicht in die Einflugschneise stellen und nicht zu nah ans Nest gehen. Leider gibt es nach wie vor viele Horrererzählungen. Die Aussage „7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche töten einen Menschen.“ ist weit verbreitet. Diese Weisheit des Volksmundes entspricht natürlich nicht den Tatsachen.

Die Allgemeintoxizität des Hornissengiftes ist hingegen sogar geringer als die des Wespen- oder Honigbienengiftes. Das Gift der Biene ist ca. 4 -15 mal so stark wie das der Hornisse. Um einen nicht-allergischen, gesunden Menschen zu töten bräuchte es hunderte Hornissenstiche. Eine Zahl, die in der Praxis nicht relevant ist, da selbst ein ganzes Hornissenvolk nur etwa 400-700 Tiere umfasst. Wirklich gefährlich werden Hornissenstiche daher nur für Allergiker oder an ungünstigen Einstichstellen, wenn die nachfolgende Schwellung etwa die Atemwege verschließt.

Vielen Menschen macht ihre Größe und das Brummen beim Vorbeiflug Angst und manchmal torkeln sie auch hin und her. Das Foto von Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo macht deutlich warum dies so ist. Unter ihrem Körper hat die Hornissenkönigin jede Menge gesammeltes und vorbereitetes Baumaterial für die Waben angeklebt. Da ist ein Schwertransporter unterwegs, der auch noch gegen den Wind ankämpfen muss um zum Nest zu kommen.

Hornissen tragen aber zu einem ökologischen Gleichgewicht und sind wertvolle Helfer bei der Bekämpfung von Insekten im Obst- und Gartenbau. Ein Hornissenvolk benötigt Unmengen an Insekten um ihre Larven zu füttern. Die Hauptnahrung der Hornissen besteht bis zu 90% aus Fliegenarten. Was den Hornissen fehlt sind Hohlräume in alten Bäumen zum Nestbau und für die Überwinterung der Königinnen. Außerdem Baumaterial für die Waben. Alte Weidepfähle oder Totholz an denen sie das Holz für den Wabenbau abschaben sind selten und da müssen die Hornissen oftmals weite Strecken zurücklegen. Wer mehr zum Hornissen- und Wespenschutz erfahren möchte kann Infos gegen Einsendung von 2,30 in Briefmarken an BUND Lemgo, Liebigstr. 92a, 32657 Lemgo oder per Email kontakt@bund-lemgo.de anfordern.

Bild- und Textquelle: BUND Lemgo