Power-To-Heat-Anlage Lemgo ist Teil der KlimaExpo.NRW

Im Bild „P2H-Anlage Lemgo ist Teil der Leistungsschau“ v.l.n.r.: Uwe Weber, Bereichsleiter Strom- und Wärmeerzeugung der Stadtwerke Lemgo GmbH, Petra Schepsmeier, KlimaNetzwerkerin der energieagentur.NRW für Ostwestfalen-Lippe, Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo GmbH, Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW. Das Projekt „Power-2-Heat-Anlage Lemgo“ ist Schritt 230 von 1.000 Schritten in eine klimafreundliche Zukunft, die die KlimaExpo.NRW bis 2022 präsentiert.

Kommunale Anlage speichert Strom aus Erneuerbaren Energien in Form von Wärme

Die Stadtwerke Lemgo decken rund 50 Prozent des Wärmebedarfes der Stadt durch ein weit ausgebautes Fernwärmenetz mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) und Groß-Wärmespeichern. 2012 wurde das System um die bundesweit erste Power-To-Heat-Anlage in der öffentlichen Wärmeversorgung erweitert, um überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien in Form von Wärme zu speichern. Für diesen Einsatz für das Klima überreichte Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, heute die offizielle Urkunde an Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo GmbH. Die Anlage gehört nun zur Leistungsschau der KlimaExpo.NRW.

Der städtische Energieversorger hat früh auf die sich ändernden Rahmenbedingungen des Strommarktes und dessen hohe Volatilität reagiert und bereits 2010 ein Konzept für eine Power-To-Heat (P2H) Anlage entwickelt, da die infrastrukturellen Gegebenheiten (große Wärmespeicher, Einsatz von KWK und vorhandenes Wärmenetz) für den Einsatz der Technologie ideale Voraussetzungen boten. Im November 2012 ging der Elektrokessel mit einer Leistung von fünf Megawatt als erste deutsche P2H-Anlage in der öffentlichen Wärmeversorgung in Betrieb. Die P2H-Technologie bietet großes Potenzial, um Netzengpässen entgegen zu wirken und Überschussstrom aus erneuerbaren Energien möglichst effizient zu nutzen. „Ein innovatives klimafreundliches Energiekonzept wie das Beispiel aus Lemgo ermöglicht die Nutzung umfangreich vorhandener Potenziale und zeigt, wie die Zukunft der kommunalen Energieversorgung aussehen kann. Ich freue mich, das Projekt heute in die Themenwelt „Energie neu denken“ aufzunehmen“, sagt Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW zur Aufnahme des Projektes in die landesweite Leistungsschau für den Klimaschutz.

Grünen Überschussstrom in Wärme zwischenspeichern

Power-To-Heat stellt im Zusammenhang mit KWK-geführten Fernwärmesystemen eine hocheffiziente, marktreife, kostengünstige und unkomplizierte Technologie der Sektorenkopplung von Strom und Wärme dar. 2015 wurden bundesweit rund 5.000 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt, da es gerade an besonders windreichen Tagen aufgrund des stockenden Ausbaus der Stromnetze oftmals zu Netzengpässen kam. Da der Zubau von Wind- und PV-Anlagen weiter vorangetrieben wird, ist davon auszugehen, dass solche Netzengpässe aller Voraussicht nach vorerst weiter ansteigen werden. Hierbei können P2H-Anlagen die Stromnetze in Netzengpasssituationen entlasten, indem sie den überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen aufnehmen und in Form von Wärme zwischenspeichern bzw. nutzbar machen. Ein weiterer positiver Effekt ist dabei die Einsparung fossiler Primärenergie. „Es ist unser Anliegen, die Energiewende mitzugestalten und den Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit voranzutreiben. Die P2H-Technologie bietet hierfür großes Potenzial, dessen Nutzung weiter ausgebaut werden sollte“, sagt Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo GmbH. „Die Einbindung innovativer Technologien bedeutet Versorgungssicherheit und macht uns als Energieversorger fit für die Zukunft. Die Aufnahme in die Leistungsschau zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, sagt Uwe Weber, Bereichsleiter Strom- und Wärmeerzeugung der Stadtwerke Lemgo GmbH.

Bild- und Textquelle:  KlimaExpo.NRW