Wenn Schüler zu Kuratoren werden

Blick in den Ausstellungsbereich mit Feierabend-Ziegeln – rechts historische Ziegel, links Arbeiten von Grundschülern. Foto: LWL / Holtappels

Erzählcafé zum Thema Partizipation im LWL-Ziegeleimuseum Lage

Lage. „Partizipation – das Mitgestalten von Ausstellungen“ heißt das Thema im nächsten Erzählcafé, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (25.6.) um 14 Uhr in sein Ziegeleimuseum Lage einlädt. Anja Hoffmann, Referentin für Bildung und Vermittlung im LWL-Industriemuseum, berichtet über Einbeziehung von Schülern in die Ausstellungsarbeit. Der Eintritt ist frei.

 

Drei Partizipationsprojekte hatte das Museum im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung „Perspektiven der Ziegeleiarbeit“ entwickelt. Über 300 Kinder und Jugendliche aus fünf Schulen haben gemeinsam mit ihren Lehrern und Museumspädagogen zu Themen der Sonderausstellung gearbeitet. „Ziel war es von vornherein, die so entstehenden Arbeiten in die Hauptausstellung zu integrieren. Die jungen Leute wurden auf diese Weise selbst zu Kuratoren. Das hat die Teilnehmer sehr stark motiviert, und uns Museumsleuten auf der anderen Seite zu neuen Perspektiven verholfen“, so Anja  Hoffmann.

 

Im Projekt „Romantik statt Maloche“ setzten sich die Jugendlichen mit den Ziegeleilandschaften des Künstlers Alexander B. Hoffmann auseinander. Sie erkundeten das Verborgene und Unsichtbare in Hoffmanns Werk „Verschollene Ziegelei in Abendlichtern – Altdeutsches Ziegelwerk“. Beim Programm „Vom Hohlziegel zum Fabelwesen“ stand das künstlerische Schaffen Herbert Grützners im Mittelpunkt. Wie Grützner fertigten auch die Schüler Skulpturen aus Lochziegeln an. Das Projekt „Feierabendziegel“ richtete sich an Grundschüler. Sie erfuhren nicht nur Wissenswertes über die Nutzung und Bedeutung dieser alten Handwerkskunst, sondern fertigten auch ihre eigenen Feierabendziegel an. 

 

Ausstellung „Perspektiven“

Die Ziegelei als ein Ort harter Arbeit im Fokus künstlerischer Betrachtung? Ein Ort, der Künstler inspiriert und in ihren Werken Ausdruck findet? Kaum denkbar, aber in der Tat haben sich Künstler verschiedener Kunstrichtungen – Malerei und Zeichnungen, Skulptur und Feierabendziegel, Druckgrafik und Arbeiterlyrik – mit dem Thema Ziegeleiarbeit auseinandergesetzt und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Ausstellung vermittelt ihren Besuchern diese unterschiedlichen Blickwinkel und zeigt, dass eine Ziegelei mehr sein kann als nur ein Ort monotoner Industriearbeit.

 

Perspektiven der Ziegeleiarbeit

9. April bis 17. September 2017

LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage

Sprikernheide 77, 32791 Lage

Geöffnet Do–So 10–18 Uhr

Bild- und Textquelle: LWL-Ziegeleimuseum Lage