2017: Neue Technik für sichere Versorgung

von links nach rechts:
· Michael Brieden-Segler, Mitglied des Aufsichtsrats der Stadtwerke Detmold
· Harald Matz, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Detmold
· Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold
· Hubertus Amedick, Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Stadtwerke Detmold

1997: 20 Jahre Übernahme der Stromversorgung

2017: Neue Technik für sichere Versorgung

Es gibt einen guten Grund zum Feiern: Vor genau 20 Jahren begann in Detmold ein neues Zeitalter in der Energieversorgung – seit dem 1. Juli 1997 liefern die Stadtwerke nicht nur Gas und Trinkwasser in die Detmolder Haushalte, sondern auch Strom. Von dem ehemaligen Elektrizitätswerk Wesertal wurden die entsprechenden Anlagen an die Stadtwerke seinerzeit übertragen. Nach mehrjähriger Vorbereitung, zähen Verhandlungen, die die damalige Geschäftsführung der Stadtwerke erfolgreich mit Wesertal aushandelte und einmütigem Streben aller Fraktionen des Stadtrats begann damit eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Die Kommunalpolitiker feierten seinerzeit die Übernahme der Stromversorgung als “historisches Ereignis”.

Neue Mitarbeiter und Betriebsführung:

Der Kaufpreis für das Stromnetz betrug rund 100 Mio. DM. Auf Wesertal wurde ein Gesellschaftsanteil der Stadtwerke Detmold von 12,45 % übertragen. Weitere 12,45 % der Geschäftsanteile wurden an die Westfälische Ferngas AG aus Dortmund (heute Innogy SE) übertragen. Mit der Übernahme wechselten 20 Mitarbeiter zu den Stadtwerken. Dank ihrer hervorragenden Kenntnisse erfolgte die Betriebsführung bereits nach einem halben Jahr Übergangszeit direkt durch die Stadtwerke. “Das war schon recht sportlich“, berichtet Hans-Joachim Seehrich, Projektleiter Strom von jenen ebenso arbeitsreichen wie interessanten Tagen. “Wir hatten aber auch ein gutes Team, ohne die die Umsetzung eines solch ambitionierten Projekts nicht möglich gewesen wäre”, betont er.

Mit einem Zuwachs von rund 56 Mio. DM hatten die Stadtwerke damals ihren Umsatz verdoppelt. Hinzu kamen ca. 40.000 neue Zähler. Seit der Netzübernahme erhalten die Kunden der Stadtwerke alles aus einer Hand. Das gilt für Ummeldungen genauso wie für alle Fragen rund um das Thema Energie.

Meilenstein für eine klimaschonende Energieversorgung

Dieser historische Verlauf machte es den Stadtwerken Detmold möglich, eine eigenständige Energiepolitik zu verfolgen und den Ausbau der Fernwärme und der Erneuerbaren Energien voranzutreiben. Im Heizkraftwerk an der Wotanstraße und im Blockheizkraftwerk Freizeitbad Aqualip wurden bereits Strom und Wärme gleichzeitig gewonnen. Erst mit der eigenen Stromversorgung wird dieser Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess wirtschaftlich attraktiv und konnte durch die Netzübernahme in den Folgejahren weiter ausgebaut werden. Mittlerweile wird in 15 Blockheizkraftwerken der Stadtwerke effizient und umweltschonend Wärme und Strom erzeugt.

Neue Wege in der Stromversorgung

Schon kurz nach der Netzübernahme haben die Stadtwerke damit begonnen, die Umstellung von Freileitung auf Erdkabel voranzutreiben. Von den 1997 übernommenen rund 100 km Freileitungen wurden bis heute mehr als 40 km Freileitungen durch Erdkabel ersetzt und insgesamt mehr als 280 km Kabel verlegt. Damit nicht genug. Inzwischen verfügen die Stadtwerke über eine hochmoderne Netzleitstelle. Von hier aus können alle Abläufe in Echtzeit kontrolliert werden. „Unser oberstes Ziel ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Durch kontinuierliche Investitionen in unser Netz konnten wir hier einen hohen Standard erreichen“, so Manfred Heerde, Fachgebietsleiter Stromnetz.

Stadtwerke Detmold nehmen Umspannwerk Pinneichen offiziell in Betrieb

Zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit in Detmold haben die Stadtwerke rund 1,9 Millionen Euro in zwei neue Schaltanlagen, 10 kV und 30 kV, im Umspannwerk Pinneichen investiert. Nach mehr als einem Jahr Bauzeit nehmen die Stadtwerke heute die neue Technik offiziell in Betrieb. Harald Matz, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke und Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke drückten am 27. Juni 2017 den berühmten roten Knopf und nahmen somit das Umspannwerk Pinneichen offiziell in Betrieb.

Moderne Technik und Versorgungssicherheit

Mit der neuen Schaltanlage inkl. moderner Schutz- und Steuerungstechnik erhalten die Stadtwerke zukünftig online detailliertere Informationen aus dem Netz. Darüber hinaus verfügt diese moderne Steuerung über einen erheblich höheren Automatisierungsgrad und ermöglicht deutlich schnellere Reaktionszeiten im Schaltbetrieb.

Das Umspannwerk Pinneichen stellt einen zentralen Knotenpunkt der Detmolder Stromversorgung dar. Rund die Hälfte der Detmolder Versorgung wird über das Umspannwerk Pinneichen realisiert.

Zwei Transformatoren wandeln die Spannung von 30.000 Volt auf 10.000 Volt um. Die Steuerung des Umspannwerks Pinneichen erfolgt an 365 Tagen im Jahr durch die zentrale Netzleitstelle der Stadtwerke Detmold.

Die Stadtwerke werden auch in den kommenden Jahren weiter in die Versorgungssicherheit für Detmold investieren. Dabei setzt der Energie- versorger weiterhin auf Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung.

Bild- und Textquelle:  Stadtwerke Detmold GmbH