„Arbeit bedeutet Teilhabe“

Foto (v.r.): Anton Schuff, Geschäftsführer des SOS-Berufsausbildungszentrums. Henning Matthes (Vorstand Jobcenter Lippe) Ellen Stock (SPD-Landtagsabgeordnete) und Elke Althof (Fachgebietsleiterin).

Landtagsabgeordnete Ellen Stock (SPD) besucht Träger von Bildungs-, Aktivierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen

Kreis Lippe. Bei einer Tagestour, mit Vertretern des Jobcenters Lippe, besuchte die Lagenser Sozialdemokratin Ellen Stock, jetzt fünf Träger von Bildungs-, Aktivierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen. „Mir ist es wichtig zu sehen, was wir in Lippe für Arbeitslose, Jugendliche ohne Schulabschluss und Ausbildung oder für Geflüchtete getan wird. Menschen brauchen einen festen Job mit guten Bedingungen und fairen Löhnen um selbstbestimmt leben zu können. Es gibt jedoch zu viele Menschen, die keinen festen Job haben. Diese Menschen brauchen Perspektiven und Unterstützungsangebote. Denn Investitionen in die Menschen und ihre Fähigkeiten sind der Schlüssel zur Verbesserung ihrer Chancen, attraktive Arbeitsplätze zu finden“, sagt Ellen Stock.

Zu Beginn ihrer Tour besucht Stock gemeinsam mit Henning Matthes (Vorstand des Jobcenters Lippe, Elke Althof, Fachgebietsleiterin das Projekt AktiF. Dabei handelt es sich um eine Orientierungsmaßnahme für Geflüchtete. Insgesamt 100 Plätze an 4 Standorten in Lippe, stehen zur Verfügung. Den Geflüchteten wird dort eine Berufsfeldorientierung unter anderem in den Bereichen Metall, Bau, Elektro, Hauswirtschaft gegeben, flankiert von berufsbezogener Sprachvermittlung sowie allgemeiner, gesellschaftlich-kultureller Orientierung.

Danach ging es zum „Gleis4“, eine Maßnahme für suchterkrankte Menschen, in Detmold. Seit 2014 besteht die individuelle Förderung und Betreuung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte des SGB II. „Dieses Angebot hat mich besonders beeindruckt. Hier werden Suchtkranken Perspektiven aufgezeigt. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen können Teilnehmer praktische Tätigkeiten verschiedener Berufsfelder kennenlernen, außerdem werden ihre eigenen Schlüsselqualifikationen gefördert. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Teilnehmer betreute Praktika machen können. Selbstverständlich spielt bei allem auch der Umgang mit der Sucht eine Rolle“, so die SPD-Abgeordnete.

Eine Herzensangelegenheit war für Stock der Besuch bei „Euwatec“. Die Euwatec gGmbH ist ein gemeinnütziger Träger, der Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte für arbeitslose Jugendliche und langzeitarbeitslose Erwachsene. Der Träger bietet 150 dauerhafte Plätze mit wechselnder Besetzung, in Bereichen wie umweltgerechtes und ökologisches Bauen, die Erprobung von zukunftsweisenden Techniken oder die Restaurierung von Bauobjekten. „Hier wird Menschen wieder eine soziale Teilhabe ermöglicht und Beschäftigungsperspektiven gegeben. Das ist gerade für Langzeitarbeitslose wichtig“, findet Stock.

So wie ihre Partei fordert auch die SPD-Landtagsabgeordnete die Einrichtung eines flächendeckenden und dauerhaften Sozialen Arbeitsmarktes. „Es darf nicht sein, dass die rund 300.000 langzeitarbeitslosen Menschen in NRW keine Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe haben und ein Leben in Perspektivlosigkeit führen. Deswegen muss die künftige Landesregierung von CDU und FDP den sozialen Arbeitsmarkt weiter umsetzen und ausbauen. Die SPD-Landtagsfraktion hatte bereits im vergangenen Jahr die Weichen für einen sozialen Arbeitsmarkt gestellt. In diesem und im kommenden Jahr werden rund 50 Millionen Euro an Landesmitteln für einen sozialen Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt“, sagt Ellen Stock, die ihr Bedauern darüber äußerte, dass die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag kein Bekenntnis zum Sozialen Arbeitsmarkt leisteten. „In dem Koalitionsvertrag stehen nur dünne Ankündigungen und Prüfaufträge. Sozialpolitik findet erschreckenderweise nicht statt“, so Stock.

Bild- und Textquelle: Ellen Stock