Quartier für nachtaktive Flugkünstler

Dichtes Gedränge in der Mausohr-Wochenstube. Foto: NABU/Karl-Heinz Bickmeier

LWL-Ziegeleimuseum Lage erhält Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“

Lage. Seit  Dienstag (1.8.) trägt das LWL- Ziegeleimuseum Lage offiziell die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“. Bernd Milde, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Lippe, überreichte LWL-Museumsleiter Willi Kulke die Urkunde samt Plakette, die von nun an das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ziert.

Um Fledermäuse ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen, meist sind es gruselige Vampirgeschichten. Nichts davon ist wahr – eher ist das  Gegenteil der Fall:  Die in Europa heimischen Arten saugen kein Blut, verspeisen aber in einer einzigen Nacht bis zu 4.000 Mücken. 

Durch Gebäudesanierungen leiden Fledermäuse mehr und mehr unter Wohnungsnot, denn ihre Quartiere sind  Ritzen, Spalten, Holz- und Schieferverkleidungen, zugängliche Dachböden oder Keller. „Davon gibt es im Ziegeleimuseum Lage mehr als genug, und so freuen wir uns über eine  wachsende Fledermaus-Population“, erklärte Kulke.

Das vom Ministerium für Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte und vom NABU betreute Projekt läuft seit vier Jahren: „Seit 2013 erhielten knapp 400 Gebäude in Nordrhein-Westfalen das Zertifikat ‚Fledermausfreundliches Haus‘, davon fast 60 in Ostwestfalen-Lippe. Ein Industriemuseum ist allerdings bisher nicht dabei, insofern ist das heute eine echte Premiere“, sagt Milde.

Textquelle: LWL