Mit INGA zurück in den Job

Buz (von links): Stefanie Rahns; Franziska Dedek; Andrew Behler

INGA, ein besonderes Angebot der Arbeitslosenversicherung, steht für Interne Ganzheitliche Integrationsberatung. Dabei geht es darum, die Jobchancen von Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer haben, zu verbessern. Frauen und Männer in unterschiedlichen Lebenslagen – etwa nach Elternzeit, Umzug oder Arbeitslosigkeit nach Insolvenz des Betriebes – werden von den Arbeitsvermittlern der Agentur für Arbeit möglichst engmaschig begleitet und sinnvoll unterstützt. Wie das genau geht, zeigen INGA-Beraterin Franziska Dedek von der Detmolder Arbeitsagentur, Geschäftsstelle Blomberg, und Stefanie Rahns. Sie nutzte das Angebot erfolgreich und ist seit Juli 2016 wieder in einem Beschäftigungsverhältnis. „Der Weg dahin war lang“, resümiert die 36-Jährige, „aber er hat sich definitiv gelohnt.“

 

Die Ausgangssituation: Als Mutter von vier Kindern war Stefanie Rahns nach Elternzeit und einem Job als Mitarbeiterin in einem Betriebsrestaurant 2015 arbeitssuchend. Vor der Familienzeit hatte die gelernte Einzelhandelskauffrau als Abteilungsleiterin eines Verbrauchermarktes gearbeitet. Doch in diesen Bereich konnte Rahns nicht mehr zurück: zu viel Stress und ungünstige Arbeitszeiten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es musste also eine Alternative gefunden werden.

 

INGA-Beraterin Dedek erklärt: „Der erste Schritt ist meist gar nicht die Suche nach einem Wunschberuf. Zunächst geht es vielmehr darum, Menschen, die einen Bruch im Erwerbsleben haben, wieder zu stabilisieren, also das eigene Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufzubauen.“ Rahns nickt eifrig, „denn auch ich war am Boden zerstört. Wie sollte ich als vierfache Mutter nur jemals wieder eine Arbeit finden?! Ich hatte nicht nur Zweifel und Bedenken, sondern Angst vor der beruflichen Zukunft.“ Keine gute Verfassung, um auf Jobsuche zu gehen. Dedek: „Deshalb gucken wir, was alles gut läuft, zum Beispiel, ob die Kinderbetreuung gesichert ist, oder was eben noch zu organisieren ist, damit eine Arbeitsaufnahme möglich ist. Diese Bestandsaufnahme hilft, um Klarheit zu kriegen und den Weg vorzuzeichnen.“

Bei Rahns war die Kinderbetreuung längst geregelt, einem Vollzeitjob stand nichts im Wege. „Aber wer nimmt denn überhaupt eine vierfache Mutter, die aus ihrem Job raus ist“, so die bange Frage der Frau. Dedek wollte diese Sorgen zerstreuen und empfahl eine qualifizierte Weiterbildungsmaßnahme im kaufmännischen Bereich, ein halbes Jahr lang Finanzbuchhaltung und Personalwesen, und zwar in Vollzeit. „Wer das packt, überzeugt auch jeden potentiellen Arbeitgeber von sich.“ Für Rahns „die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Einmal, um es mir selbst zu beweisen, dass ich das schaffe. Zum anderen, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.“

 

Nach dem halben Jahr war Rahns wie ausgewechselt: selbstbewusst und hochmotiviert. „Ich dachte, so, jetzt bist du soweit, einen Arbeitgeber von deinen Stärken zu überzeugen!“ Und sie täuschte sich nicht: Andrew Behler von persona service in Detmold stellte sie im Sommer 2016 sofort ein. Ihre zeitlich begrenzte Aufgabe: Assistenz im Personalwesen eines Klinikums in Bad Salzuflen. Bei guter Leistung stellte Behler eine Folgebeschäftigung in Aussicht. Und so ist es nun gekommen: Seit Februar 2017 ist Stefanie Rahns beim Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/ Lippe (krz) in Lemgo in Vollzeit beschäftigt, und zwar als Assistentin in der Abteilung für Revision, Sicherheit und Datenschutz. „Besser hätte es nicht kommen können“, schwärmt Rahns, die jedem Arbeitssuchenden ans Herz legt, die Vermittlung der Arbeitsagentur Detmold in Anspruch zu nehmen. Dank INGA und Franziska Dedek bin ich in den Job zurückgekommen!“

Bild- und Textquelle: Agentur für Arbeit Detmold