Gedenken an Fechenbach

Gedenken mit Christoph Dolle, Vorsitzender SPD Warburg, Heinz-Josef Bodemann, stellv. Bürgermeister Warburg, Henning Welslau, Redner und Bundestagskandidat der SPD Lippe, Dr. Dennis Maelzer, Geschäftsführer der Fechenbach-Stiftung, Christ-Dore Richter, stellv. Bürgermeisterin Detmold und Frank Sommerfeld, stellv. Bürgermeister von Bad Salzuflen (v.l.).

„Auch heute noch ein Vorbild“

Kreis Lippe. Erneut haben sich mehr als 40 Teilnehmer an der Gedenkstätte im Kleinenberger Wald bei Scherfede versammelt, um an die Ermordung Felix Fechenbachs zu erinnern. Vor 84 Jahren wurde der damalige Chef-Redakteur des „Volksblattes“ und jüdische Sozialdemokrat dort von Nationalsozialisten erschossen. Die Gedenkrede hielt der lippische SPD-Bundestagskandidat Henning Welslau.
Welslau erinnerte an Fechenbachs Werdegang. 1929 wurde Fechenbach Redakteur beim „Lippischen Volksblatt“ in Detmold. Mit spitzer Feder schrieb er gegen die aufkommende Nazi-Bewegung an. Seine Kolumne des „Nazi-Jüsken“, in der er Interna über die Nationalsozialisten in Lippe veröffentlichte, brachte ihm den besonderen Hass der Nazis ein. Dabei schlug Welslau auch eine Brücke in die heutige Zeit: „Aus der Geschichte haben die im rechten Bereich agierenden Personen jedenfalls nichts gelernt. Sie wollen es ja auch nicht. Sie wählen eine Sprache, die schon die Nationalsozialisten benutzten, um Medien zu diffamieren“, so der lippische SPD-Politiker. Zu Recht sei deshalb der Begriff „Lügenpresse“ im Jahr 2014 zum Unwort des Jahres gekürt worden. Der Kampf gegen rechten Populismus sei nicht nur eine Aufgabe der demokratischen Parteien, sondern der gesamten Zivilgesellschaft.
Zuvor hatte der Detmolder Dr. Dennis Maelzer, Geschäftsführer der Felix-Fechenbach-Stiftung, an Lotti Fechenbach erinnert, die in diesem Jahr verstarb: „Fechenbachs Frau Irma konnte 1933 glücklicherweise mit den drei Kindern der Familie in die Schweiz fliehen. Wäre das nicht so gewesen, dann hätten wir weder Felix Fechenbachs Tochter Lotti, noch seinen Urenkel Tobias Wiederkehr jemals kennenlernen dürfen. Die Familie hätte das Schicksal des Vaters geteilt.“ Für Maelzer ist klar, dass Standhaftigkeit Felix Fechenbach auszeichnete. Das Eintreten für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit gereiche auch heute noch zum Vorbild.

Bild- und Textquelle: Dr. Dennis Maelzer