41 Wildblumen-Sorten wachsen auf „Bunten Metern“ in Lügde

Zum Abschluss des Projekt wird noch das Informationsschild des Nabu angebracht – v.l. Domenik (7 Jahre in der Schubkarre, Maurice (7 Jahre), Elias (6 Jahre), Regina Siegmann und Greta (7 Jahre) mit dem Bestimmungsbuch.
Hintere Reihe v.l.: Dominik (6 Jahre), Jace (9 Jahre), Michel (8 Jahre), Princess (7 Jahre) und Celine (6 Jahre)

Schüler der Johanniter-OGS beteiligen sich am Projekt des Naturschutzbundes

Lügde. Kornblumen, Klatschmohn, Gänseblümchen – klar, die kennt jedes Kind! Aber wie sieht es aus mit Ackersenf oder Spitzwegerich? In der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Johanniter in Lügde kennt diese heimischen Gewächse nun auch jeder. Denn die Grundschüler haben zusammen mit ihren Betreuerinnen „Bunte Meter“ angelegt.

„Bunte Meter“ ist ein Projekt des Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Dabei werden Wildblumenbeete angelegt, die nicht nur schön aussehen, sondern auch reichlich Nahrung für Stieglitze und andere Singvögel oder auch Bienen und Schmetterlinge bieten. „41 verschiedene Sorten Wildblumen haben wir zusammen mit den Kindern gesät“, erzählte Regina Siegmann, Erzieherin in der OGS. Bis es soweit war, dass die Samen auf dem Beet verteilt werden konnten, musste allerdings eine Menge Vorarbeit geleistet werden. „Die Stadt hat uns freundlicherweise einen Randstreifen an der Schule über 60 m² zur Verfügung gestellt. Der musste zunächst ordentlich umgegraben werden“, berichtet Siegmann. Dann hat die Stadt Sand geliefert, denn Wildblumen lieben mageren Boden. „Den Sand haben die Kinder Schubkarre per Schubkarre auf dem Beet verteilt“, so die 52-Jährige weiter. Drei Tage waren die Grundschüler beschäftigt, bis alles vorbereitet und das Saatgut verteilt war. Dann hieß es Geduld haben.

Wildblumen-Beete sind wichtig, da Vogelarten, die sich ausschließlich von Samen ernähren, immer weniger Futter in Deutschland finden. Idealerweise werden Beete mit Wildblumen nicht gemäht, sodass immer neue Blüten wachsen, die dann nach dem Verblühen ihre Samen auf dem Beet verteilen. So sorgen sie nicht nur für neuen, schönen Blumenwuchs im nächsten Jahr, sondern auch für reichlich Nahrung. Bis es soweit ist, vergehen aber einige Wochen und Monate. „Das erfordert viel Geduld“, lacht Regina Siegmann. „Wir sehen regelmäßig nach, welche Blumen neu gewachsen sind. Aber es sind immer noch nicht alle Sorten erblüht, sodass wir uns darauf freuen können, dass unser Beet noch bunter und farbenprächtiger wird“, so die Erzieherin.

Jede Blumenart, die neu wächst, wird von den Kindern und den Erzieherinnen bestimmt und in ihr Pflanzen-Lexikon eingetragen, das jedes Kind erstellt hat. Außerdem haben sich die Kinder in der Ganztagsbetreuung mit Stieglitzen beschäftigt und auch etwas über Bienen und Schmetterlinge, die sich ebenfalls gerne in Wildblumen-Beeten tummeln, gelernt. „Das Projekt war eine tolle Gelegenheit, den Kindern Wissen über unsere heimische Flora und Fauna näher zu bringen. Und die Kinder haben mit wirklichen Feuereifer mitgemacht!“, freut sich Siegmann.

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.