Jungsteinzeitlicher Fund nun im Landesmuseum

Felsovalbeil, jungsteinzeitliches Werkzeug zum Fällen von Bäumen, Fundort: Dalborn, Maße: L. 8,7 cm; B. 6,4 cm; D. 2,5 cm / Foto Lippisches Landesmuseum Detmold

Ein 4000 Jahre altes Beil aus Dalborn wurde dem Lippischen Landesmuseum Detmold überreicht

Detmold. Freude im Landesmuseum: Rudolf Brannolte und Dr. Armin Kranzhoff überreichten ein Felsovalbeil, das nun die archäologische Sammlung des Museums bereichert. Ein Felsovalbeil ist ein jungsteinzeitliches Werkzeug zum Fällen von Bäumen und zur Bearbeitung von Holz. Beeindruckt von dem Fund waren Museumsdirektor Dr. Michael Zelle und Dr. Elke Treude, Kreisarchäologin und stellvertretende Leiterin im Lippischen Landesmuseum.

„Das Beil aus Dalborn ist über 4.000 Jahre alt. Es lässt sich anhand seiner Form noch etwas konkreter in die jungsteinzeitliche Trichterbecherkultur (etwa 3.800 – 2.800 v. Chr.) einordnen. In dieser Kultur sind Felsgestein- und Feuersteinbeile charakteristisch, die als Statussymbole oder zur Holzbearbeitung verwendet wurden“, erklärt die Kreisarchäologin.

Zur Holzverarbeitung diente auch auf das dicknackige Beil aus Dalborn. Es stammt aus einer Zeit als in der hiesigen Region die ersten Bauernkulturen entstanden. Die Menschen begannen kleine Siedlungsinseln im Urwald zu roden, Häuser zu bauen und Äcker anzulegen wofür sie solche Steinbeile nutzten. Die jungsteinzeitlichen Bauern brachten diese aus dem Vorderen Orient, aus einem Dreieck zwischen Israel, der Südosttürkei und dem Iran mit. Nachdem der Mensch 2,5 Millionen Jahre, also 99,9 % seine Geschichte, als Jäger und Sammler durch die Landschaft zog und wechselnde Lagerplätze aufsuchte, begann der große Umbruch hin zu einem Leben als sesshaften Bauern.

„Mit dem Fund aus Dalborn haben wir einen direkten Hinweis auf frühe Besiedlungsaktivität in dieser Region und jeder neue Fund hilft das Bild dieser Zeit noch klarer zu beurteilen und konkretere Aussagen machen zu können. Wir sind Herrn Brannolte und Herrn Dr. Armin Kranzhoff für die Überlassung dieses Fundes sehr dankbar“, freut sich Dr. Treude.

Bild- und Textquelle: Lippisches Landesmuseum Detmold