Hilfe vor Ort – Sozialpsychiatrischer Dienst feiert 40-jähriges Bestehen

Würdigten die Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes: Karl-Eitel John und Karin Smith.

Mit Feingefühl, Fachkompetenz und Vertraulichkeit sind die Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Kreis Lippe (SpDi) seit vier Jahrzehnten verlässliche Ansprechpartner für Menschen mit psychischen Problemen und Suchterkrankungen. Unter dem Motto „40 Jahre und mehr“ hat der SpDi jetzt seinen runden Geburtstag im Kreishaus in Detmold gefeiert. Vor Gästen und Kooperationspartnern aus dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern lobte Karl-Eitel John, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe, die ortsnahe Beratung: „Die kostenlosen wöchentlichen Sprechstunden in jeder Kommune und die angebotenen Hausbesuche sind ein unverzichtbarer Teil des Konzeptes des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Durch den niederschwelligen Zugang erreichen wir Betroffene und deren Umfeld, die benötigte Hilfe andernfalls nicht in Anspruch nehmen würden.“

Die Sozialarbeiter und Sozialpädagogen des Dienstes beraten, bieten Gesprächsgruppen für psychisch Erkrankte an und begleiten die Menschen durch das System der psychiatrischen Hilfe. Unterstützt werden sie dabei von Anita Helbing-Übelacker, Fachärztin für Psychiatrie. Diese Kooperation ermöglicht ein individuelles und persönliches Angebot für jeden Einzelfall. „Die Mitarbeiter müssen oftmals gegensätzliche Interessen und Bedarfe erfassen und verstehen. Die Herausforderung ist dann, eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten zu finden“, erklärte Hartmut Zimmer, ehemaliger ärztlicher Leiter des SpDi. Karin Smith, derzeitige Fachkoordinatorin, ergänzte: „Außerdem müssen wir mit einer gewissen Beharrlichkeit gerade jenen Menschen nachgehen, von denen andere sich längst abgewendet haben, uns aber auch besonderen Fällen zuwenden, wie denen von heranwachsenden jungen Menschen.“

Während der Feier wurde auch ein Blick auf die Anfangsphase des SpDi geworfen: 1977 etablierte sich das Hilfsangebot als eigener Dienst des lippischen Gesundheitsamtes. Bereits vier Jahre später nahm der Kreis am „Modellprogramm Psychiatrie“ der Bundesregierung teil, was dazu führen sollte, psychisch und körperlich Kranke gleich zu behandeln, sowie eine gemeindenahe umfassende Versorgung aufzubauen.  Die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre, die zur Integration von psychisch- und suchtkranken Menschen in Lippe beigetragen hat, soll auch in Zukunft fortgeführt werden. Anita Helbing-Übelacker ist sich sicher, dass der SpDi mit seinen spezifischen Angeboten und Leistungen trotz wandelnder Versorgungsstrukturen im psychiatrischen Versorgungssystem Lippes unentbehrlich bleibt.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe