„Einwanderung gestalten NRW“ – Neues Integrationsprojekt startet in Lippe

Gemeinsam für erfolgreiche Integration (v.li.): Landrat Dr. Axel Lehmann, Bürgermeister Rainer Heller, Monika Donner (Agentur für Arbeit), Dr. Wolfgang Sieber (Netzwerk Lippe), Armin Schauf (Projektleiter), Karl-Eitel John (Verwaltungsvorstand Kreis Lippe), Sabine Beine und Markus Rempe (beide Kreis Lippe), Bürgermeister Mario Hecker und Henning Matthes (Jobcenter Lippe).

Einwanderung besser managen und den Zugezogenen die Integration vor Ort erleichtern: Das landesweite Modellprojekte „Einwanderung gestalten NRW“ sucht nach Möglichkeiten und Maßnahmen, mit denen Integration passgenauer und verbindlicher gestaltet werden kann. Der Kreis Lippe und die Stadt Detmold wurden mit ihrem gemeinsam entwickelten Konzept als einer von zwölf Projektteilnehmern ausgewählt, um Handlungsrichtlinien und Vorgehensweisen zu erproben, die künftig in ganz NRW und auch bundesweit umgesetzt werden sollen. „Wir müssen die Chancen und Potenziale nutzen, die Zugezogene für den ländlichen Raum bereithalten. Wenn wir heute den Grundstein für eine gelungene Integration legen, können wir morgen als Gesellschaft davon profitieren,“ bestärkt Landrat Dr. Axel Lehmann die Bereitschaft des Kreises Lippe als Vorbild für andere Kommunen und Kreise zu dienen.

 

Bei der Auftaktveranstaltung im Kreishaus gaben Landrat Dr. Axel Lehmann und Rainer Heller der Bürgermeister von Detmold gemeinsam mit den verantwortlichen Akteuren einen Ausblick auf die Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden und Institutionen. „Das Zusammenleben steht bei diesem Projekt im Mittelpunkt. Durch das gemeinsame Vorgehen wollen wir ein bestmögliches Ergebnis bei der Integration erzielen. Nur so können wir komplexe Prozesse vereinfachen und jedem, der sich integrieren will, auch die Möglichkeit dafür bieten,“ erklärt Rainer Heller. Künftig sollen im Rahmen des Projekts die Ausländerbehörden und die Integrationsbeauftragten vom Kreis Lippe und der Stadt Detmold enger verknüpft und die Kooperation mit der Agentur für Arbeit, dem Netzwerk Lippe sowie Wohlfahrtsverbänden, der Landeskirche und Flüchtlingsorganisationen intensiviert werden.

 

In der ersten Projektphase geht es um die Analyse von Einzelfällen. Die beteiligten Akteure und 30 ausgewählte Einwanderer erarbeiten gemeinsam individuelle Konzepte dazu, wie sie sich eine gelungene Eingliederung vorstellen. Darauf aufbauend wird der Integrationsprozess verfolgt und bewertet. Aus den gesammelten Beobachtungsergebnissen sollen anschließend fehlende Strukturen ermittelt sowie bestehende Angebote angepasst werden. „Wir begleiten die Teilnehmer aber auch nach Ende der ersten Phase weiter und machen uns ein Bild davon, wie die Maßnahmen längerfristig wirken. Dadurch wollen wir neben einer systematischen und koordinierten Zusammenarbeit zwischen den Akteuren ein wirkungsvolles Einwanderungsmanagement gestalten,“ erläutert Projektleiter Armin Schauf. Für eine optimale Umsetzung der Maßnahmen und eine neutrale Begleitung des Projekts stehen Wissenschaftler der Frankfurt University of Applied Sciences dem Kreis und der Stadt Detmold zur Seite. Sie sollen fördernde und nachteilige Bedingungen vor Ort schnell und effizient erkennen, um gegebenenfalls Empfehlungen auszusprechen. 

 

Landrat Dr. Axel Lehmann erhofft sich im Zuge von „Einwanderung gestalten NRW“ eine Ausweitung und Vertiefung von bereits bestehenden Angeboten und Netzwerken im gesamten Kreisgebiet: „Integration muss auf Augenhöhe und mit weniger bürokratischen Hürden verlaufen, um Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden. Wenn wir in ganz Lippe einen Rahmen schaffen können, in dem Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden und ihnen die gesellschaftliche Teilhabe erleichtert wird, haben wir ein wesentliches Ziel aus dem Zukunftskonzept 2025 realisiert.“

 

Mit jeweils 4,4 Millionen Euro können in den kommenden beiden Jahren Modellprojekte in insgesamt zwölf Kreisen, kreisfreien Städten oder großen kreisangehörigen Städten mit eigener Ausländerbehörde gefördert werden. In Lippe sollen dadurch knapp 90 Prozent der Kosten in Höhe von 270 000 Euro gedeckt werden.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe