Nicht unverdient, aber glücklich…

Ex-FC-, jetzt BV-Torhüterin Tanja Wisskopp war bei beiden Gegentreffern chancenlos

BV Werther I – FC Donop-Voßheide I 1:2 (0:0)

Weiterhin grüßt die erste Frauenmannschaft des FC Donop-Voßheide als Tabellenführer der Landesliga. Der Sieg heute beim BV Werther war zwar nicht unverdient, aber lange sah es nach einem Unentschieden aus, was über 90 Minuten auch eher dem Spielverlauf entsprochen hätte.

Auch heute vertrat Co-Trainer Mario Reinhold den nach-wie-vor sich im Urlaub befindlichen Cheftrainer Knut Winkelmann. Nach dem Motto „Never change a winning team“ bot er exakt die gleiche Startelf vom Dienstag-Spiel gegen den SV Upsprunge auf. In der Vergangenheit waren die Spiele in Werther fast immer ungewöhnlich. Von einem 0:0, einer 4:8 Niederlage bis zu einem 12:1 Sieg war fast alles dabei. Entsprechend ging der FC die Begegnung sehr vorsichtig an. Und die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: beide Mannschaften standen defensiv äußerst sicher, und neutralisierten sich. Mit 0:0 ging es in die Pause.

Auch die ersten 15 Minuten der 2. Halbzeit plätscherten ohne große Torszenen vor sich hin. Bis dem FC in der 60. Minute ein verhängnisvoller Fehler beim Spielaufbau passierte. Alena Hartmann schaltet schnell, schickt Julia Glatfeld mit einem schönen Steilpass, und diese vollstreckt mit einem schönen Schuss hoch aus ca. 10m ins lange linke Toreck zur 1:0 Führung der Heimelf. Erst das zweite Gegentor im 5. Spiel gegen die Lipperinnen. Nun war der FC gefordert. Und es dauerte auch nur 11 Minuten bis Jana Wiemann-Großpietsch mal wieder einen Geniestreich auspackte, und FC-Goalgetterin Jenny Friedel per Lupfer in den Strafraum bediente, diese mit einer schnellen Drehung zwei Gegenspielerinnen ins Leere laufen ließ, und eiskalt oben rechts aus ca. 11m zum vielumjubelten 1:1 Ausgleich vollstreckte. Nun witterten die Gäste Morgenluft und schalteten noch einen Gang höher. Dann kam in der 77. Minute die spielentscheidende Situation, als Jenny Friedel mit einem Standard aus dem Halbfeld hoch bedient werden soll, allerdings von wiederum zwei Gegenspielerinnen direkt am Strafraumrand sehr robust zu Boden gedrückt wird. Die erst 17-jährige (mit erst 8 vorher gepfiffenen Spielen äußerst unerfahrene) Schiedsrichterin Cecilia Jarzembek entscheidet zum Schrecken der Heimmannschaft auf Elfmeter. Diesen verwandelt die Gefoulte selber sicher zur 2:1 Führung. Dabei blieb es bis zum Schluss.

FC-Interims-Erfolgscoach Mario Reinhold war nach dem Spiel hochzufrieden: „Wie die Mädels sich – nicht nur nach dem Rückstand – heute in dieses Spiel reingebissen haben, macht mich extrem stolz. Ich muss allen 15 heute ein Riesenkompliment aussprechen. Solch ein Spiel gegen einen dermaßen unbequemen Gegner mit purer Willenskraft noch umzubiegen, das ist einfach nur stark!“

Ganze 5 hochkarätige Torchancen konnte man heute insgesamt für beide Mannschaften verzeichnen, und ein Unentschieden wäre sicherlich dem Spielverlauf eher entsprechend gewesen, aber wenn man oben steht, dann gewinnt man solche Spiele halt, und umgekehrt.

Bemerkenswert ist sicherlich die Schiedsrichteransetzung. Im vollen Bewusstsein der angespannten Schiedsrichtersituation beim DFB, und der Notwendigkeit Nachwuchs heranzuführen, tut man einer 17-jährigen sicherlich trotzdem keinen Gefallen im 9. Spiel eine Begegnung in der Landesliga zu pfeifen. Entsprechend fragwürdig war auch die Leistung der vollkommen überforderten Sportkameradin Cecilia Jarzembek heute, die sicherlich auch noch von beiden Mannschaften dem Staffelleiter gegenüber schriftlich angemerkt werden wird.

Bild- und Textquelle: FC Donop-Voßheide