Finanzierung Landestheater: Landrat Axel Lehmann sieht das Land NRW stärker in der Pflicht 

Das Landestheater Detmold ist das größte der vier Landestheater in NRW und kommt auch als Reisebühne seinem kulturellen Versorgungsautrag nach. Um dies auch zukünftig gewährleisten zu können, wurde ein Finanzierungskonzept erstellt, das neben verbindlichen Zusagen der Gesellschafter und Kosteneinsparungen seitens des Theaters auch eine stärkere Kostenbeteiligung des Landes NRW vorsieht. Über das Konzept soll im Kreistag am kommenden Montag abgestimmt werden. 

 

„Das Landestheater Detmold gehört zu unseren kulturellen Aushängeschildern. Damit das so bleibt,  ist es notwendig, dem Theater Planungssicherheit zu geben, was wir als Gesellschafter hiermit tun.  Aber ohne einen stärkeren Einsatz des Landes wird es zukünftig nicht gehen, deshalb habe ich Ministerin Pfeiffer-Poensgen kontaktiert.“, so Landrat Lehmann.

In einem Brief an die neue Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen stellt Lehmann die wirtschaftliche Entwicklung des Landestheaters dar und zeigt auf, wie sich die Kostensteigerungen zu Ungunsten der Gesellschafter entwickelt haben.

 

„Als Aufsichtsratsvorsitzender des Landestheaters ist es meine Pflicht, der Landesregierung zu verdeutlichen, dass es ohne einen verlässlich dynamisierten Förderbeitrag seitens des Landes nicht mehr gehen wird. Mein Wunsch ist es, dass der geplante Anstieg im Landeskulturetat von 200 auf 300 Mio. Euro auch der lippischen Kulturlandschaft zu Gute kommen wird.“

Seit der Spielzeit von 2006/07 bis zur kommenden Spielzeit wuchsen die Gesellschafterbeiträge von 4,02 Mio. Euro auf 7,64 Mio. Euro, was einem Wachstum von 90 % entspricht. Der Landeszuschuss erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 7,76 Mio. Euro auf 9,26 Mio. Euro, was dem gegenüber eine Steigerung von nur 16 % entspricht. Die Lücke, die sich hierbei in der Finanzierung auftat, wurde bislang überwiegend durch die Gesellschafter geschlossen.

 

Der Landeszuschuss hat mit diesem Wachstum nicht mitgehalten, sondern ist in den letzten vier Spielzeiten zweimal gesenkt worden (-0,26% in 2013/14 und 0,43% in 2015/16). Seit der Gründung der Landestheater Detmold GmbH im Jahr 2006 hat sich die Schere zwischen dem finanziellen Aufwand und dem Landeszuschuss kontinuierlich immer weiter geöffnet. Auch dies wurde in der Zwischenzeit durch die Gesellschafter finanziell aufgefangen, die sich auch zukünftig ihrer Verantwortung stellen und ab der Spielzeit 2019/2020 eine jährliche Erhöhung der Gesellschafterbeiträge um 1,5 Prozent vornehmen werden. Für die mittelfristige Finanzierungsplanung des Theaters wünscht sich Axel Lehmann eine jährliche Steigerung der Landesförderung von 2 Prozent. Das Landestheater hat in der Vergangenheit bereits Einsparungen vorgenommen und wird laut mittelfristiger Finanzplanung künftig 350.000 Euro jährlich einsparen.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe