Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Archäologische Landesausstellung NRW erstmals in Lippe

Dr. Michael Zelle, Leiter des Lippischen Landesmuseums Detmold, stellt Jahresbericht 2016 vor

Detmold. Der in der Verbandsversammlung des Landesverbandes Lippe von Dr. Zelle vorgestellte Jahresbericht bot erfreuliches. Am vergangenen Mittwoch, stellte Direktor des Museums nicht nur Zahlen vor, sondern berichtete über ein überaus arbeitsintensives, aber auch sehr erfreuliches Jahr. Seinem breiten Aufgabengebiet entsprechend hat das Museum an der Ameide, mitten in Detmold, im Jahr 2016 auf zahlreichen Feldern erfolgreich gearbeitet.

Die Kräfte des Lippischen Landesmuseums konzentrierten sich vor allem auf das große Projekt „Revolution Jungsteinzeit – Archäologische Landesausstellung NRW“. Im ersten Halbjahr 2016 wurde die aufwendige Ausstellung mit ihrer ansprechenden, modernen Darstellung in den Sonderausstellungsräumen aufgebaut. Es war die erste Landesausstellung in Detmold.

„Aus strategischer Sicht ist es für das Lippische Landesmuseum wichtig, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen den Entschluss gefasst hatte, die überregional bedeutende Archäologische Landesausstellung in Detmold einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren“, stellt Dr. Zelle zufrieden fest.

Die Ausstellung wurde in Detmold als „Große Familienausstellung“ beworben. Es gab viele Objekte zum Anfassen, einen familientauglichen Audioguide und ein Rätselheft für Kinder. Es wurde versucht, die Geschichten in der Ausstellung spannend zu erzählen und auf den Punkt zu bringen. Das kam gut an! Über 22.000 Besucher lockte die Schau ins Museum. Insbesondere die Zielgruppe der Familien konnte im Besonderen durch viele Mitmachstationen erreicht werden.

„Im Rückblick ist nochmals zu würdigen, dass es dem Landesmuseum gelungen ist, diese große Archäologische Landesausstellung nach Detmold zu holen, das war eine hervorragende Schau, die das Ansehen des Museums gestärkt hat“, war auch Anke Peithmann, Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, zufrieden.

Während sich Besucher über die „Jungsteinzeit“ freuten, wurden bereits die aufwendigen Arbeiten zur Vorbereitung der nächsten, jetzt aktuellen, großen Ausstellung aufgenommen.

„In einem Museum gibt es keine Pause. Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung, oder besser gesagt: während die eine Schau läuft, bereiten wir schon die nächste vor“, erklärt der Museumsdirektor schmunzelnd den Alltag in einem Museum.

Insbesondere die Erarbeitung des inhaltlichen Konzepts, die Auswahl der Exponate sowie Planungen zur Gestaltung beschäftigte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: „Machtwort!“, die beeindruckende Ausstellung zur Reformation in Lippe.

Parallel zu den großen Projekten wurden im Museum diverse Projekte präsentiert. Aus den reichen Magazinbeständen des Lippischen Landesmuseums entstand eine Studioausstellung. Unter dem Titel „Zu eng geschnürt!?“ wurden Mieder und Korsetts von 1890 bis 1960 gezeigt.

Für die Gesellenstücke der Tischlerinnung der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe diente die Schausammlung in der Zehntscheune als spannungsreiche Kulisse. In Kooperation mit der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Fachbereich Architektur und Innenarchitektur, wurden in der Möbeldesign-Sammlung „Tischchen“ präsentiert.

Nicht nur im Museum wurde intensiv gearbeitet. Archäologen der Bodendenkmalpflege des Lippischen Landesmuseums haben die Arbeiten an dem großen Denkmalprojekt Falkenburg in Zusammenarbeit mit dem Haus zur Lippe, der LWL-Archäologie für Westfalen sowie dem Verein Falkenburg e. V. fortgeführt. Ein internationales Kooperationsprojekt startete im Sommer: eine Gruppe von Dozenten und Studenten der Universität Cardiff beteiligte sich an den Forschungen im Rahmen einer Lehrgrabung. Dieses spannende Projekt wird weiter fortgeführt.

„Mit den Berichten geht es uns um Transparenz über das, was das Museum macht. Das Lippische Landesmuseum steht nicht nur für seine Ausstellungen, sondern für viel mehr: Forschung, Sammlung, Museumspädagogik. Dieses breite Aufgabenspektrum wollen wir auch aufzeigen“, erklärte Peithmann zum Abschluss in der Verbandsversammlung.

Bild- und Textquelle: Lippisches Landesmuseum Detmold