Umfrage der IHKs und vom Kulturbüro der OWL GmbH

Stellten die Umfrage vor: (v. l.) Marco Rieso (Referatsleiter Handel und Dienstleistungen IHK Ostwestfalen), Christina Flöter (Projektleiterin IHK Lippe), Axel Martens (Hauptgeschäftsführer IHK Lippe), Antje Nöhren (Leiterin OWL-Kulturbüro), Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH) und Thomas Niehoff (Hauptgeschäftsführer IHK Ostwestfalen)

Vernetzung ausbauen – Die Kreativwirtschaft als Chance für die Region
Die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold (IHKs) haben gemeinsam mit dem Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH eine Umfrage durchgeführt, um mehr über Arbeitsbedingungen und Bedarfe der Kultur- und Kreativwirtschaft in Ostwestfalen-Lippe zu erfahren. Eines der wesentlichen Ergebnisse der Befragung ist der Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung untereinander und mit weiteren Branchen. Eine solche Vernetzung stärkt langfristig die regionale Wirtschaft.

Die Umfrage ist die erste ihrer Art für die Region. Befragt wurden die insgesamt elf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft mit insgesamt etwa 11.500 Unternehmen in OWL, davon rund 2.500 in Lippe. Neben dem Wunsch nach stärkerer Vernetzung traten als Handlungsfelder spezifische Weiterbildungswünsche zum Vorschein, die sich auf Marketing und Vertrieb sowie die Öffentlichkeitsarbeit richten. Gewünscht wurden zudem branchenspezifische Angebote für eine Stärkung der Betriebe am „point of sale“.

„Zielrichtung soll sein, den Betrieben direkte Hilfen anzubieten, um die Herausforderungen für ihr Geschäft besser zu bewältigen. Hier ist Handlungsbedarf, denn 41 Prozent der Unternehmen sind nur ausreichend und 15 Prozent unzufrieden mit der Geschäftslage“, erklärt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe.

In der Umfrage ging es auch um die negativen Einflüsse auf die Geschäftslage. Am häufigsten wurde Unzufriedenheit mit Bürokratie genannt, gefolgt vom Nutzungsverhalten der Konsumenten, wobei die Kreativen das Internet als wesentliche Konkurrenz ausmachen. Auch Marktstrukturen würden als Grund für eine negative Geschäftslage thematisiert, beispielsweise Überangebot, Preisdruck und Konkurrenz. Fehlende Wachstumschancen durch Fachkräftemangel ließen sich als vierten Punkt benennen, gefolgt vom Mangel an Ausstellungs- bzw. Auftrittsmöglichkeiten.

Für über 90 Prozent der Betriebe ist die Versorgung mit Breitband wichtig, gleichzeitig sind von diesen Befragten 41 Prozent mit der Breitbandversorgung weniger zufrieden oder unzufrieden.

Fast ein Drittel der Befragten meldete einen Umsatz unter der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro im Jahr. Eine Sonderauswertung für die vielen Einzelunternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft in OWL ergab, dass davon sogar 55 Prozent zu den Kleinverdienern unterhalb der steuerlichen Grenze lagen und weitere 25 Prozent einen Umsatz zwischen 17.500 Euro und 50.000 Euro erwirtschafteten. Die befragten Betriebe bieten insgesamt 5.811 Beschäftigungsverhältnisse.

Die Umfrage bietet nicht nur eine Einschätzung der Stimmungslage unter den Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Ergebnisse werden als Basis für verschiedene Angebote der Institutionen genutzt. Bei der IHK Lippe ist derzeit ein Arbeitskreis in Planung.

Bild- und Textquelle: IHK Lippe