Entwicklungshilfe in Äthiopien – Verdienstkreuz am Bande für Dieter Lorenz

Tolles Engagement: Landrat Dr. Axel Lehmann freut sich mit Dieter Lorenz und seiner Ehefrau Traute über die Auszeichnung.

Durch sein langes Engagement, vor allem im Bereich der Entwicklungshilfe, hat Dieter Lorenz anerkennenswerte Verdienste erworben. Im Rahmen einer Feierstunde nahm der Bad Salzufler deshalb jetzt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen von Landrat Dr. Axel Lehmann entgegen. „Ihr Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit geht über das normale Engagement hinaus und Sie sind für die Menschen vor Ort und in Äthiopien eine unverzichtbare treibende, Mut spendende  Kraft“, betonte Lehmann in seiner Rede über den Würdenträger im Detmolder Kreishaus.

Inspiriert durch seine Tätigkeit als Mitarbeiter des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Hermannsburg in Äthiopien (1974 bis 1979) begann Dieter Lorenz seine intensiven Hilfsaktionen für die evangelischen Christen in dem afrikanischen Land. Seine humanitäre Hilfe für Äthiopien führt er auch in politisch schwierigen Zeiten des Landes und unter persönlichen Entbehrungen durchgehend bis heute fort. Durch seine Erfahrung und durch bestehende Kontakte nach Äthiopien ist es ihm möglich, die Bedürfnisse der Menschen des Landes genau zu ermitteln und in Absprache mit der dortigen evangelischen Mekane-Yesu-Kirche entsprechende Hilfe zu organisieren. Die Partnerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen mit der Mekane-Yesu-Kirche ist durch die Initiative von Lorenz entstanden und besteht seit mehr als 33 Jahren. Als Leiter der Fundraising-Gruppe der Kirchengemeinde kümmert er sich um die Akquirierung von Spenden und Sponsoren, damit die verschiedenen Hilfsprojekte finanziert werden können. Als Teile Äthiopiens 1984 von einer Hungersnot bedroht waren und die gelieferten Nahrungsmittel aufgrund fehlender Transportfahrzeuge nur schwer verteilt werden konnten, richtete Dieter Lorenz umgehend ein Spendenkonto ein. Von dem gespendeten Geld kaufte er einen Lastwagen und lieferte ihn nach Äthiopien. In den Folgejahren hat er eine Vielzahl von kleineren Projekten initiiert. Während seiner regelmäßigen Reisen nach Äthiopien informiert er sich über die bisher geförderten Projekte und erfasst gleichzeitig den weiteren Bedarf für Hilfsleistungen.

 

Dieter Lorenz engagiert sich sehr für die Beteiligung seiner Kirchengemeinde an dem im Jahr 2005 begonnenen Großprojekt „Kinder brauchen ein Zuhause“, bei dem Gastfamilien durch Aids verwaiste Kinder bei sich aufnehmen und ihnen ein neues Zuhause geben. Gleichzeitig wird durch das Projekt die medizinische Versorgung und der Schulbesuch dieser Kinder ermöglicht. In der Vorbereitungsphase ist Dieter Lorenz mehrfach, teilweise begleitet von Gemeindemitgliedern, nach Äthiopien gereist, um vor Ort Gespräche mit den örtlichen Verwaltungen zu führen. Durch die Organisation von zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen wurden die erforderlichen finanziellen Mittel eingeworben, sodass inzwischen mehr als 500 Kinder ein neues Zuhause gefunden haben. Im Jahr 2005 gehörte Dieter Lorenz zu den Gründern des Vereins Menschenrechte am Horn von Afrika und ist seit 2008 dessen Vorsitzender. Des Weiteren gehörte Lorenz 1989 zu den Gründungsmitgliedern des Bad Salzufler Ratschlags gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, in dem sich Vertreter der politischen Parteien, Kirchengemeinden, Ausländerorganisationen und sonstiger Einrichtungen zusammengeschlossen haben. Die Förderung und Entwicklung der Erinnerungskultur liegt ihm besonders am Herzen. Er hat dazu beigetragen, dass das Mahnmal „Alte Synagoge“ in Bad Salzuflen realisiert werden konnte. Von 1998 bis 2010 hat er dort die jährliche Gedenkveranstaltung zum 9. November organisiert. Dieter Lorenz war 1979 Mitbegründer der ersten Multiple Sklerose-Selbsthilfegruppe in Lippe und im Kreis Herford. 2008 hat er die Leitung der Kontaktgruppe übernommen. 2009 hat er in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen das „Eine Welt Forum“ ins Leben gerufen, eine Gesprächsplattform zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe