Das Landestheater Detmold weiterhin wirtschaftlich und künstlerisch erfolgreich / Jan Steinbach wird Schauspieldirektor

Der Jahresabschluss des Wirtschaftsjahres 2016/17 und die Vorstellung des designierten Schauspieldirektors Jan Steinbach

Am Mittwoch, den 13. Dezember fand die Sitzung des Aufsichtsrats und der Gesellschafterver­sammlung des Landestheaters Detmold statt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Jahresabschluss des Wirtschaftsjahres 2016/17 und die Vorstellung des designierten Schauspieldirektors Jan Steinbach.

Stefan Dörr, kaufmännischer Geschäftsführer des Landestheaters Detmold, gab bekannt, dass die Spielzeit 2016/17 mit einem Jahresüberschuss von 164.000 € abgeschlossen werden konnte. Vor allem der deutliche Anstieg der Abstecherzahlen und die daraus resultierenden Erlöse führten dazu, dass ein zunächst erwartetes Jahresdefizit nicht eintrat. Äußerst erfolgreich ließen sich Albert Lortzings komische Oper „Zar und Zimmermann“ und Erich Kästners Komödie „Drei Männer im Schnee“ auf dem Abstechermarkt verkaufen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet das Landestheater Detmold bei den Besucherzahlen (insgesamt 159.837, inklusive Abstecher) ein Plus von 4.200 Besuchern. Die Zahl der abgeschlossenen Abonnements blieb in den letzten Jahren stabil und beläuft sich, mit kleineren Schwankungen, auf 4.200-4.400.

Auch künstlerisch sei die Spielzeit 2016/17 sehr erfolgreich gewesen, berichtet Intendant Kay Metzger. Als besondere Höhepunkte hob Kay Metzger die Kooperation mit dem Theater Gütersloh für die Inszenierung von Hans Werner Henzes „Elegie für junge Liebende“ und seine Inszenierung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, die vom Verein der „Theaterfreunde“ und der Sparkasse Paderborn-Detmold mit jeweils 40.000 € gefördert wurden, hervor. Darüber hinaus zählten Händels Oratorium „Jephtha“ in der Inszenierung von Ute Engelhardt sowie Charlotte Van Kerckhovens vitale und zugleich emotional berührende Inszenierung von Mike Kennys Flüchtlings­stück „Der Junge mit dem Koffer“ zu den künstlerischen Höhepunkten der Spielzeit 2016/17. In der Gunst des Publikums stand das Musical „Non(n)sens“ und „Drei Männer im Schnee“ besonders hoch. Das NRW-Theatertreffen, das im Mai 2017 vom Landestheater Detmold ausgerichtet wurde, ermöglichte für Publikum und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landestheaters besondere Begegnungen und sorgte für überregionales (Medien-)Interesse.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Axel Lehmann fasste zusammen, dass es sich bei der Spielzeit 2016/17 um eine künstlerische und im Vergleich zu den Vorjahren wirtschaftlich außerordentlich erfolgreiche Spielzeit handelt.

Zur Spielzeit 2018/19 wird Jan Steinbach unter der Intendanz von Georg Heckel Schauspieldirektor des Landestheaters Detmold. In der heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat des Landestheaters einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Dr. Axel Lehmann beschreibt die Entscheidung für Jan Steinbach als kompetenten und kreativen Gewinn, der das Landestheater mit neuen künstlerischen Impulsen bereichern wird. Moderne Klassiker, zeitgenössische Stücke und unterhaltende Stoffe sollen auch in Zukunft den vielfältigen Spielplan des Landestheaters Detmold prägen. Das Grabbe-Haus mit seinen 60 Plätzen ist für den designierten Schauspieldirektor vor allem als Spielstätte mit einem starken Fokus auf zeitgenössische Dramatik relevant.

Jan Steinbach wurde 1976 geboren und studierte zunächst Germanistik, Anglistik und Philosophie in Kassel. Bereits während des Studiums inszenierte er in der freien Szene, arbeitete als Regieassistent am Jungen Theater Göttingen und als Produktionsassistent am 7Stages Theatre Atlanta, USA. Von 2003 bis 2007 studierte er Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und legte erste Regiearbeiten am Staatstheater Wiesbaden vor. Seit 2007 arbeitet er als freiberuflicher Regisseur, u.a. am Theater Vorpommern, am Theater der Altmark Stendal, am Thüringen Staatstheater Meiningen, am Stadttheater Bremerhaven und regelmäßig an der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven. Seine Wilhelmshavener Inszenierung von Goethes „Stella“, errang überregionale Bekanntheit und wurde 2010 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert.

Bild- und Textquelle: Landestheater Detmold GmbH