Gemeinsam Sport machen und voneinander lernen

stehend, v.l.n.r. Hamrin Assad, Lisa Windau (Projektmitarbeiterin bei der Stadt Detmold für das Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“), Hadia Nafiseh, Sigrid Niederhöfer-Siegmann (Taekyon Diestelbruch e. V.), Lena Meiertoberens (Projektleiterin der Stadt Detmold für das Mikroprojekt „Active Girls“); kniend, v.l.n.r.: Fatima Hareh, Charlotte Carls (Taekyon Diestelbruch e. V.), Hanan Faour

Projekt „Active Girls“ des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ läuft bereits in zweiter Runde

Detmold. „STOPP!“ – der Ruf schallt laut und mehrstimmig durch die Räume des Jugendtreffs DOMIZIL in Herberhausen. Der Grund: Vier junge Frauen lernen im Rahmen des Mikroprojekts „Active Girls“ des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ unter Anleitung von Charlotte Carls und Sigrid Niederhöfer-Siegmann vom Verein Taekyon Diestelbruch e. V., wie sie sich in übergriffigen Situationen gegen Angreifer verteidigen können.

„Eigentlich machen wir zweimal in der Woche gemeinsam Sport. Die Frauen sind dann mit der Bitte an mich herangetreten, einen Selbstverteidigungskurs zu machen. Die Idee haben wir gerne aufgegriffen“, erklärt Lena Meiertoberens, Projektleiterin bei der Stadt Detmold. Deshalb lernen die Frauen jetzt, wie sie selbstbewusst auftreten und allein dadurch mögliche Angreifer abschrecken können, wie sie im Ernstfall wirkungsvoll auf sich aufmerksam machen und sich mit einfachen Handgriffen verteidigen können.

Das Mikroprojekt startete bereits im Herbst 2016 für zunächst ein Jahr und das so erfolgreich, dass es jetzt seit Oktober 2017 fortgesetzt wird. Grundsätzlich ist das Angebot offen für alle Mädchen und Frauen, die daran Interesse haben“, erklärt Lisa Windau, Projektmitarbeiterin der Stadt Detmold für „JUGEND STÄRKEN im Quartier“. Das spiegelt sich auch in der gemischten Altersstruktur der insgesamt 13 Teilnehmerinnen wider. So können sich die Teilnehmerinnen untereinander, auch über Altersstufen hinweg austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Vor allem Mädchen und junge Frauen aus Herberhausen mit Migrations- oder Fluchthintergrund im Alter von 14 bis 26 Jahren nehmen das Angebot wahr. „Oft sitzen wir im Anschluss an die Sportstunde noch in Gesprächsrunden zusammen“, erzählt Meiertoberens, „Für die Frauen ist das eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und über ihre alltäglichen Probleme zu sprechen.“ Daher ist es auch Ziel des Mikroprojekts, für die jungen Frauen im Ortsteil einen Treffpunkt zu entwickeln und den Teilnehmerinnen gleichzeitig Selbstvertrauen zu vermitteln.

Das Projekt „Active Girls“ wird im Rahmen des Programms JUGEND STÄRKEN im Quartier durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Das Programm JUGEND STÄRKEN im Quartier läuft bis Ende 2018. In diesem Zeitraum sollen in dem Programm in Detmold nach Möglichkeit 140 Jugendliche erreicht werden. Bundesweit wurde das Programm in rund 180 Modellkommunen bewilligt.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold