Wie wird man eigentlich Boss?

Dr. Lutwin Spix (Mitte) und Reinhard Hölscher (rechts) stellten sich auf dem Podium den Fragen von Moderator Thorsten Engelhardt (links) und der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Engelbert-Kämpfer-Gymnasiums.

Podiumsdiskussion am Engelbert-Kämpfer-Gymnasium in Lemgo

Die Reise der Image-Kampagne „Industrie? Was soll das!“ durch die Gymnasien in Lippe geht weiter. Denn die Mission der Industrie- und Handelskammer und ihrer Partner ist noch lange nicht erfüllt: Vorurteile abbauen, Klischees in Luft auflösen. Das klappt am besten im direkten Dialog. Am Engelbert-Kämpfer-Gymnasium hatten die Oberstufenschüler jetzt die Chance, mit Unternehmensvertretern, einem Studierenden sowie einer Auszubildenden aus der heimischen Industrie ins Gespräch zu kommen. „Wollen Sie uns anwerben?“, stellte ein Schüler mit einem Augenzwinkern die Frage an die Podiumsgäste Reinhard Hölscher, Geschäftsführer bei Brasseler sowie Dr. Lutwin Spix, Geschäftsführer bei Friedrichs & Rath.

„Wir stehen hier stellvertretend für die gesamte lippische Industrie“, hoben beide hervor. Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern sei überall gegeben. „Wir brauchen Leute mit guten Ausbildungen“, betonte Reinhard Hölscher im Namen der Industrieunternehmen. Gleichzeitig verscheuchte er das Gespenst der völligen Automatisierung. „Maschinen machen Menschen überflüssig? Auf keinen Fall. Es zeichnet sich aber ab, dass sich die Anforderungsprofile verändern“, zeigte sich Hölscher überzeugt. „Wie wichtig sind Noten, um in der Industrie Fuß zu fassen?“, wollten die angehenden Abiturienten wissen. „Wichtig, aber nicht das einzig Wahre. Auch Persönlichkeit ist entscheidend“, versicherte Hölscher. Das Gesamtbild müsse passen.

„Selbst ein abgebrochenes Studium oder eine abgebrochene Ausbildung ist kein Makel im Lebenslauf, solange man sich bewusst umorientiert hat und offen damit umgeht“, ergänzte Dr. Lutwin Spix. Aber wie wird man dann eigentlich Boss? „Mit viel Schweiß und einem Haufen Glück“, gab der Beute-Lipper aus dem Rheinland zu, der erst seit zwei Jahren im Extertal lebt und arbeitet. „Ihr müsst jeden Tag zeigen, dass ihr es wollt und dass ihr es könnt. Dabei nicht verkrampfen und keinen Stress aufbauen. Dann muss der Chef das Engagement natürlich auch sehen. Die, die immer als erste weg sind, werden mit Sicherheit nicht angesprochen“, verriet Dr. Spix. Hektik dürfe aber nicht mit Dynamik verwechselt werden. „Nutzt die Chance, das Wissen abzugreifen, das ihr an den Schulen gratis bekommt und macht am Ende das, was für Euch das Richtige ist. Egal, ob mit Studium, Ausbildung oder beidem. Egal ob ihr Theoretiker oder Praktiker werdet. Benötigt werden beide. Spaß an der Arbeit ist ein entscheidender Faktor. Seid neugierig. Auch auf die Industrie in Lippe“, gaben die beiden Geschäftsführer den jungen Zuhörern am Ende mit auf den Weg.

Bild- und Textquelle: IHK Lippe