„Von Filmmusik bis zum Ballett“

„British Symphonic Sounds“ in Bad Salzuflen

Marius Beckmann dirigiert die Bielefelder Philharmoniker

Bad Salzuflen. „Englische Musik wird in Deutschland bedauerlicherweise sehr selten gespielt, ist sie doch oftmals von großem kompositorischen Können und vielen eingängigen Themen geprägt. Deshalb ist ein dringender Nachholbedarf vorhanden. Besonders die hier an diesem Abend zu hörenden Werke wurden in Deutschland noch nie aufgeführt. Ein wahres Versäumnis“, sagt der Dirigent Marius Beckmann, der dieses „Versäumnis“ nun mit einem Konzert mit den Bielefelder Philharmonikern am Samstag, 24. März, um 19.30 Uhr (Werkseinführung ab 19 Uhr im Foyer) in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Salzuflen nachholen will. Geboten wird ein „musikalischer Gaumenschmaus mit Werken der bekanntesten Komponisten des Vereinigten Königreiches“. Karten im Vorverkauf zu 25 bis 31 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus.

Sir William Walton (1902 bis 1983) ist einer der bekanntesten englischen Komponisten. Er gilt auch als einer der Ersten, die sich dem Genre „Filmmusik“ widmeten. So schrieb er 1936 die Musik für die Verfilmung des Shakespeare-Klassikers „Asyoulikeit“, mit dem das Konzert in der Konzerthalle eröffnet wird. Später schrieb er diesen Soundtrack zu einem zusammenhängenden Orchesterwerk um. Die Musik windet sich teils heiter-beschwingt, teils mystisch-impressionistisch voran und findet sich schließlich in den interessanten Imitationen der Renaissance-Musik wieder.

Auch Waltons Vorbild und Freund Sir Arthur Bliss (1891 bis 1975) widmete sich diesem Genre. Viel weniger bekannt sind jedoch seine Ballette, die Bliss großes musikalisches Können zeigen. Sein Meisterwerk auf diesem Gebiet ist das Ballett „Adam Zero“, das von einem exemplarischen Leben eines willkürlich gewählten Menschen handelt und beim Konzert gespielt wird. Die Lebensstationen reichen von der Geburt über Liebe zum Tod, über Erfolge und Misserfolge, die jeder in seinem Leben „live“ erlebt. Damit schrieb Bliss eines der tiefgängigsten Werke, die es in der Geschichte der Britischen Symphonik gegeben hat.

Das Konzert endet schließlich mit dem Ballett „Job“, einem Werk eines der bekanntesten Komponisten des Vereinigten Königreiches: Ralph Vaughan Williams. Er gilt als Erfinder und Urvater der modernen englischen Musik und prägt teilweise heutzutage noch die (englischen) Komponisten durch seine einzigartige, geniale und tiefgreifende Musik. Ein unbekannteres Werk ist sein 1927 bis 1930 komponiertes Ballett „Job“ (Hiob). Das Werk wurde 1930 von den Balletts Russes in London uraufgeführt. Der Komponist bezeichnete es selbst nicht als Ballett, sondern als „Masque“ (Maskenspiel). Vaughan Williams zieht alle Register und versetzt die Zuhörer mit gekonnten, einfältigen Harmonien und Themen in das Geschehen dieses alttestamentlichen Buches.

Marius Beckmann (Jahrgang 1993) studierte Orgel, Orchesterleitung und Musikwissenschaft in Düsseldorf und Paris. Nach kirchenmusikalischen Stationen ist er nun als freischaffender Dirigent, Musikwissenschaftler, Konzertorganist und Improvisator tätig. Sein besonderes Interesse gilt der Wiederentdeckung unbekannter Komponisten, ein besonderes Anliegen ist ihm hierbei die Bekanntmachung der Werke des englischen Komponisten Ralph Vaughan Williams.

Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen