Damit bei Lebensmitteln der Name Programm ist

 

Dennis Wiehenkamp hat in diesem Jahr den Internationalen LAFF-Award erhalten. Er studiert seit 2015 an der Hochschule OWL Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt Fleischtechnologie.

Warum enthält Leberkäse keine Leber und darf Rindswurst auch Schweinefleisch enthalten? Bezeichnungen von Lebensmitteln wecken unterschiedliche Erwartungen. Diese so genannten Verkehrsauffassungen und die daraus abgeleiteten und festgeschriebenen Leitsätze für Lebensmittel waren das Thema der 14. Lemgoer Lebensmittelrechtstagung Fleisch + Feinkost. Anlässlich der Tagung wurde auch der Internationale LAFF-Award an den Studenten Dennis Wiehenkamp verliehen.

 

Wenn in der Lebensmittelbranche ein neues Produkt auf den Markt kommt, entstehen bei Verbrauchern, Herstellern, Lebensmittelkontrolleuren, Händlern und auch in der Wissenschaft mit der Zeit bestimmte Vorstellungen, was sich hinter ihm verbirgt. Diese so genannte Verkehrsauffassung beschreibt das Verständnis der Gesellschaft, was von dem Produkt zu erwarten ist. Aus ihr leitet eine Kommission beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Leitsätze ab, die im „Deutschen Lebensmittelbuch“ gesammelt werden – damit ist beschrieben, welche Qualitätsanforderungen ein Produkt erfüllen muss, um einen bestimmten Namen zu tragen. Diese Leitsätze standen im Mittelpunkt der 14. Lemgoer Lebensmittelrechtstagung Fleisch + Feinkost, die am 9. April 2018 in der Lipperlandhalle in Lemgo stattfand.

 

Über 200 Expertinnen und Experten waren der Einladung gefolgt und nahmen an der Veranstaltung des Lemgoer Arbeitskreises Fleisch + Feinkost und des Instituts für Lebensmitteltechnologie.NRW (ILT.NRW) der Hochschule OWL teil. In Vorträgen stellten die Referentinnen und Referenten den aktuellen Stand und bestehende Kontroversen rund um Lebensmittelbezeichnungen vor. Dabei kamen die unterschiedlichen Blickwinkel der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Rechtsberatung zum Tragen. Eine Podiumsdiskussion mit Sachkennerinnen und -kennern des Fleisch- und Feinkostbereiches griff aktuelle Fragen aus dem Lebensmittelrecht auf.

 

Internationaler LAFF-Award

Zum achten Mal wurde im Rahmen der Tagung der Internationale LAFF-Award verliehen. Er ging in diesem Jahr an Dennis Wiehenkamp, Student der Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt Fleischtechnologie im Abschlusssemester. „Dennis Wiehenkamp ist einer der heutzutage relativ wenigen Studierenden im Schwerpunkt Fleischtechnologie, die auch in diesem Metier aufgewachsen sind“, hob Professor Ralf Lautenschläger vom ILT.NRW in seiner Laudatio hervor. Wiehenkamps Eltern – der Vater Fleischermeister, die Mutter Fleischerei-Fachverkäuferin – führen eine Fleischerei, in der der Preisträger nach dem Abitur in Spenge zunächst eine duale Ausbildung zum Fleischer absolviert hat. 2014 folgte die Weiterbildung zum Fleischermeister an der 1. Bayerischen Fleischerschule in Landshut. „Da hat Herr Wiehenkamp also schon einmal einen Blick über den nördlichen Tellerrand – man könnte auch sagen: hinter den Weißwurst-Äquator – geworfen. Und er hat die Bayern so stark von sich überzeugt, dass ihm der Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung verliehen wurde“, so der Laudator.

 

In seinem Studium an der Hochschule OWL zeichnet sich Dennis Wiehenkamp durch sehr gute Prüfungsleistungen aus, die sowohl theoretische als auch anwendungsbezogene Kenntnisse bestätigen. Mit der Auszeichnung ist die Teilnahme an einem einwöchigen Seminar im Ausland verbunden: Dennis Wiehenkamp wird an der Veranstaltung „Sausage and processed meats short course“ an der US-amerikanischen Iowa State University teilnehmen.

 

Weitere Informationen zum Lemgoer Arbeitskreis Fleisch + Feinkost: www.laff-ev.de

Bild- und Textquelle: Hochschule Ostwestfalen-Lippe