Mit der Teilqualifikation zum Berufsabschluss

Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel: Carolin Ruppert (DIHK Service GmbH), Silvana Bluhm (Stiftung Bildung & Handwerk), Klaus Bourdick (IHK Arnsberg) und Sonja Becker (SBH West GmbH).

Konzept soll Fachkräftemangel lindern

Paderborn. Die deutsche Wirtschaft boomt. Das Wachstum wird allerdings durch den Fachkräftemangel gebremst. Allein im Raum Paderborn benötigen 60 Prozent der rund 1.900 Handwerksbetriebe zusätzliche Fachkräfte und Auszubildende. Um dieser Herausforderung aktiv zu begegnen, wurde das Konzept der Teilqualifikation (TQ) entwickelt. Diese bietet An- und Ungelernten eine Brücke zum Erwerb eines Berufsabschlusses. Als einer der größten Bildungsdienstleister in Nordrhein-Westfalen, berät und begleitet die Stiftung Bildung & Handwerk Unternehmen seit Jahren bei der erfolgreichen Umsetzung der Teilqualifikation.

Unter dem Motto „CHANCEN NUTZEN! Mit Teilqualifizierung zum Berufsabschluss“, haben sich in Paderborn mehr als 40 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu einem intensiven Austausch getroffen. „Die Teilqualifikation wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Nun ist es an uns, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, erklärte Carolin Ruppert. Die Projektleiterin der DIHK Service GmbH erläuterte in ihrer Präsentation wie die Vernetzung der Unternehmen, IHKs und Bildungsträger gestaltet werden könne, um so den Fachkräftemangel aktiv zu lindern.

Fachvorträge von Klaus Bourdick (IHK Arnsberg), Silvana Bluhm (Stiftung Bildung & Handwerk) und Sonja Becker (SBH West GmbH), lieferten eine fundierte Grundlage für die Diskussion der Teilqualifikation als ersten Schritt zur Berufsausbildung. Auch positive Beispiele aus der Praxis wurden präsentiert. „Die Erfolgsquote der Teilqualifikation ist enorm“, betonte Klaus Bourdick. „Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer, die im Anschluss an die Teilqualifikation eine Berufsabschlussprüfung absolviert haben, haben diese bestanden. Von diesen qualifizierten Fachkräften profitieren natürlich auch die Unternehmen.“ Diese werden in Nordrhein-Westfalen unter anderem durch die Stiftung Bildung & Handwerk betreut. „Allein im vergangenen Jahr haben wir mehr als 500 Teilqualifikationen begleitet“, sagt Silvana Bluhm, Mitglied im Vorstand der Stiftung. „In der Region sind wir damit der führende Bildungsdienstleister für den Bereich der Teilqualifikation und ein erfahrener Ansprechpartner für die Betriebe.“

Die Teilqualifikation richtet sich an Erwachsene über 25 Jahre, die über keinen oder nur einen veralteten Berufsabschluss verfügen sowie an Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder keinem Beruf nachgehen. Auch Geflüchtete mit guter Bleibeperspektive zählen zur Zielgruppe des Konzepts.

Bild- und Textquelle: Stiftung Bildung & Handwerk