Antisemitismustag am HANSE-Berufskolleg mit viel Zustimmung

Schulleiterin Susanne Tietje-Groß bedankte sich bei der Schülersprecherin Angela Ewert, dem KI-Mitarbeiter Dr. Frank Oliver Klute und dem SV-Lehrer Christian Hellwig mit einem kleinen Präsent für das Engagement beim Antisemitismustag.

Beeindruckende Veranstaltung der SV

Lemgo. Brandgeruch in der Luft, das Geräusch von Feuer, in ihrer Ausdruckskraft deutliche Fotos, entlarvende Parolen und eine Filmsequenz zur Befreiung eines Konzentrationslagers, die unter die Haut ging. Der Parcours der Mahnung am Antisemitismustag sorgte bei den Schülerinnen und Schüler für eine auch die Emotionen ansprechende Information zu den Judenpogromen in der Nazizeit.

‚Antisemitismus – eine alte Gefahr auf neuem Vormarsch‘, unter diesem Titel konzipierte das SV-Team um Schülersprecherin Angela Ewert und SV-Lehrer Christian Hellwig diesen beeindruckenden Parcours, dessen Inhalte in der direkten Folge und auch im Politikunterricht in der Folgewoche aufgearbeitet wurden und werden.

Rund zwei Monate dauerte die Vorbereitung zum Parcours, der von zwei Oberstufenklassen der Höheren Handelsschule und der SV trotz anstehender Fachhochschulreifeprüfung durchgeführt wurde. „Der Anstoß zu diesem Projekt waren die jüngsten antisemitischen Vorfälle, die in der Presse behandelt und in den SV-Sitzungen breit diskutiert wurden.“, wie Hellwig darlegte.

„Das Thema ‚Antisemitismus‘ wird in jeder weiterführenden Schule behandelt. Doch abseits des Lehrplanes, welcher nur eine grobe Zusammenfassung des Holocausts beinhaltet, gibt es viele wichtige Informationen, von denen ein Großteil der Schüler nichts weiß“, betonte die Schülersprecherin. „Diese Fakten herauszusuchen und zu zeigen, wohin bereits latenter Antisemitismus und Rassismus führen können, war der SV ein Anliegen, so Ewert weiter. Konzeptionell habe das Team bewusst auf eine Steigerung von Raum zu Raum gesetzt, um erfahrbar zu machen, wie sich aus ersten Repressalien die Verfolgung und Vernichtung einer Minderheit entwickelten, eine Gefahr, die auch aktuell jeder Minderheit drohen könne.

„Wir wollen die Schülerinnen und Schüler gegen jede Form von Rassismus erziehen. Dazu dient der heutige Parcours der Mahnung“, so Schulleiterin Susannen Tietje-Groß. Die Konfrontation mit den ungeheuerlichen Gräueltaten des dritten Reichs solle ihnen im Alltagshandeln die Orientierung geben, sich frühzeitig für eine Gleichbehandlung aller Menschen einzusetzen, wie es das Grundgesetz fordere, wie Tietje-Groß ausführte, die Aktualität des Themas werde durch die Übergriffe auf Juden und jüdische Symbole in den letzten Wochen deutlich.

Erfreulich war auch die Zustimmung zu der weiteren Ausrichtung des HANSE-Berufskollegs als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Etwas 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die bei der Zertifizierung das HANSE-Berufskolleg noch nicht besucht hatten, unterschrieben die Verpflichtung und betonten damit, dass Antirassismus auch weiterhin hier nicht stattfinden darf“, so Hellwig erfreut.

„Da steckt viel Herzblut drin“, so Dr. Frank Oliver Klute vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises, der bei der Vorbereitung und bei der ersten Aufarbeitung das SV-Team unterstützte. Gerade die authentische Vehemenz, mit der die SV die Klassen erläuternd begleitet habe, werde dafür sorgen, „dass antisemitische Sprüche und Handlungen bei den Schülerinnen und Schülern des HANSE-Berufskollegs nicht mehr unkommentiert bleiben und kritisch hinterfragt werden.“

Bild- und Textquelle: Hanse-Berufskolleg Lemgo