ZWEI HÄUSER IM FREILICHTMUSEUM BEKOMMEN NEUE EINDECKUNG

Im LWL-Freilichtmuseum Detmold können Besucher noch bis zum Saisonende an diesem Samstag das alte Bauhandwerk Reetdecken beobachten. Foto: LWL/Michels

Im LWL-Freilichtmuseum Detmold können Besucher noch bis zum Saisonende an diesem Samstag das alte Bauhandwerk Reetdecken beobachten. Foto: LWL/Michels

Kurz vor dem Saisonende am kommenden Samstag (31.10.) im LWL-Freilichtmuseum Detmold besteht die seltene Gelegenheit, die Ausübung eines alten Bauhandwerks zu beobachten: das Dachdecken mit Reet. Der Schafstall des Lippischen Meierhofes und der Tecklenburger Kotten im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bekommen nach über 45 Jahren neue Reetdachflächen.

„Reet“, das auch Reith, Ried oder Riet genannt wird, ist an Gewässern oder Feuchtwiesen wachsendes Schilfrohr. Reetgedeckte Häuser werden nicht nur in Westfalen immer seltener, auch wenn strohgedeckte Bauernhäuser bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zumindest in den ländlichen Streusiedlungsbereichen des nördlichen Westfalens und im Sauerland noch zu finden waren. Stroh und Schilf gehörten zu den ersten Bedachungsmaterialien, auf die man aber wegen der Brandgefahr in den Städten bereits seit dem Mittelalter verzichtete. Das Stroh – meist Roggenlangstroh – wurde später auch im Binnenland durch das widerstandsfähigere Reet ersetzt.

Bild- und Textquelle: LWL