Großes Interesse an Flüchtlingsdiskussion im Jugendzentrum

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Lemgo. Das Jugendzentrum der AWO war voll bis auf den Gang: Rund 100 Menschen nahmen am 13.11.2015 am Podiumsgespräch zur Integration von Flüchtlingen in Lemgo und Lippe teil. Moderiert von der grünen Bezirksvorsitzenden Ute Koczy, informierten Thomas Frank von der Flüchtlingshilfe Lemgo, Mirkamol Mirsaidov vom Verein Integrationsperspektive e.V. und Armin Schauf vom Kommunalen Integrationszentrum Lippe über die anstehenden Aufgaben. Für die musikalische Rahmung sorgte David Lübke. Eingeladen hatten die Lemgoer Grünen zusammen mit SPD, Linken und Piraten, die damit ein erstes Forum für den Dialog zur Integration schaffen wollten.

Der aus Tadschikistan eingewanderte Mirkamol Mirsaidov berichtete über seinen Werdegang in Deutschland. Nach seiner Flucht wartete er fünf Jahre auf die Bewilligung seines Asylantrags; bedrückend, so der ausgebildete Lehrer, sei auch das lange Arbeitsverbot gewesen. Mittlerweile haben er und seine Familie in Lippe eine Heimat gefunden. Mirsaidov, der den Verein „Integrationsperspektive“ gegründet hat, dankte den Menschen in Lippe für ihre Freundschaft. Sein Appell an die Anwesenden: Sprechen Sie mit Flüchtlingen, nehmen Sie Kontakt auf.

Der aus Tadschikistan eingewanderte Mirkamol Mirsaidov berichtete über seinen Werdegang in Deutschland. Nach seiner Flucht wartete er fünf Jahre auf die Bewilligung seines Asylantrags; bedrückend, so der ausgebildete Lehrer, sei auch das lange Arbeitsverbot gewesen. Mittlerweile haben er und seine Familie in Lippe eine Heimat gefunden. Mirsaidov, der den Verein „Integrationsperspektive“ gegründet hat, dankte den Menschen in Lippe für ihre Freundschaft. Sein Appell an die Anwesenden: Sprechen Sie mit Flüchtlingen, nehmen Sie Kontakt auf.

Armin Schauf machte klar: Erfolgreiche Integration brauche drei Dinge – Sprache, Schulbesuch und Arbeit. Damit umriss er auch schon wesentliche Aufgaben des Kommunalen Integrationszentrums, wo er insbesondere für die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Initiativen verantwortlich zeichnet. In seiner Analyse der Situation wurde Schauf deutlich: Es brauche eine gute Vernetzung zwischen Kreis und Kommunen. Integration sei keine Nothilfe, sondern eine auf Dauer angelegte Aufgabe.

Thomas Frank betonte das hohe Engagement der Lemgoer Bevölkerung – bereits 200 Personen haben sich als Ehrenamtliche registrieren lassen. Die Lemgoer Flüchtlingshilfe sei voll ausgelastet und habe mittlerweile Strukturen für eine kontinuierliche Flüchtlingsarbeit geschaffen. Statt einer ersten Willkommens- gehe es jetzt um eine langfristige integrative Anerkennungskultur. Besonders wichtig sei das Programm der individuellen Patenschaften für die Unterstützung von Flüchtlingen. Er wies abschließend auf den nächsten Info-Abend für Ehrenamtler am 30. November hin.

Aus dem Publikum kam Zuspruch und Lob für diese Veranstaltung; darauf habe man lange gewartet. Das Publikum stellte aber auch Forderungen an Politik und Verwaltung: Es fehle ein „Bürger-Navigator“, es brauche eine Koordination der vielen Hilfsangebote und Anfragen. Die städtische Internet-Seite müsse dringend modernisiert werden und eine Übersicht über die laufende Flüchtlingsarbeit in Lemgo ermöglichen. Direkte Gespräche mit Flüchtlingen und Auseinandersetzung mit Fluchtgeschichten wurden ebenso angemahnt wie der Umgang mit aufkeimender Fremdenfeindlichkeit bis in die Mitte der Gesellschaft. Schließlich wurde eine Fortsetzung der Diskussion mit Workshop-Charakter gefordert: Eine Aufforderung, der der grüne Fraktionsvorsitzende Dr. Burkhard Pohl im Namen aller Veranstalter nachzukommen versprach.

Spenden: Flüchtlingshilfe Lemgo, Konto 7171135, Sparkasse Lemgo 482 501 10

Verein Integrationsperspektive, Tel.  015224808843, integrationsperspektive(at)live.de

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