Für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

v.l.: Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Karin Schäfer, Marlis Nitschke, Udo Golabeck

v.l.: Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Karin Schäfer, Marlis Nitschke, Udo Golabeck

Marlis Nitschke und Karin Schäfer erhalten Sternheimnadel

Der 13. November war für Marlis Nitschke und Karin Schäfer ein ganz besonderer Tag. Im gefüllten Sitzungssaal des Lemgoer Rathauses wurde ihnen von Bürgermeister Dr. Reiner Austermann die Sternheimnadel für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Alte Hansestadt Lemgo verliehen.

Benannt ist die Auszeichnung nach Adolf Sternheim, einem Lemgoer Bürger und Kaufmann jüdischen Glaubens. Nach Verfolgung und Gefangenschaft im Konzentrationslager kehrte er 1945 in seine Heimatstadt Lemgo zurück und setzte sich dort ehrenamtlich stark für soziale und karitative Einrichtungen ein.

Marlis Nitschke und Karin Schäfer setzen sich ebenfalls seit Jahrzehnten für ihre Mitmenschen ein. Jede auf ihre eigene Art und Weise, jedoch mit dem gleichen Ziel, und zwar Menschen in Notsituationen zu helfen.

Marlis Nitschke initiierte bereits 1982 in Zusammenarbeit mit dem städtischen Sozialamt das erste Caritas-Flüchtlingsbüro in einem Übergangswohnheim. Seither engagiert sie sich unermüdlich in diesem Bereich. Bürgermeister Dr. Austermann ging in seiner Ansprache auf das beeindruckende Engagement Nitschkes ein: „In drei Jahrzehnten engagierter Flüchtlingshilfe wurden unter anderem Bekleidung gesammelt, Sprachkurse durchgeführt, Hausaufgabenhilfen organisiert, Frauencafés und Kinderspielnachmittage angeboten.“ Er verdeutlichte die Parallelen zur aktuellen Situation: „Ja, das kommt uns aus der aktuellen Berichterstattung alles bekannt vor. Die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit ist eine der tragenden Säulen zur Bewältigung der Herkulesaufgabe, der wir uns in diesen Tagen stellen müssen und auch stellen wollen. Das ist heute so und das war auch schon 1982 so.“ Frau Nitschke sei eine würdige Preisträgerin, die den Namen „Caritas“, der übersetzt „Nächstenliebe“ bedeutet, mit Leben erfülle.

Karin Schäfer ist ebenfalls in außergewöhnlicher Weise ehrenamtlich aktiv. Seit ihrem 15. Lebensjahr und somit seit über 60 Jahren engagiert sie sich für das Deutsche Rote Kreuz. Bürgermeister Dr. Austermann hob in seiner Laudatio hervor, dass Schäfer in ihrer Funktion und in ihrer Person ganz und gar eine Rotkreuzlerin sei, mit dem Herz am rechten Fleck. Er gab den Gästen einen kurzen Einblick in Schäfers Leistungen für ihre Mitmenschen. Die Liste ihrer Tätigkeiten ist lang: „aktiv im Sanitätsdienst, im Betreuungsdienst, beim Kochen für Großveranstaltungen, beim Blutspendedienst, bei der Organisation von vielen Hilfstransporten nach Ungarn und zahlreichen humanitären Einsätzen und ganz aktuell bei der Betreuung von Flüchtlingen“. Dr. Austermann machte deutlich, dass Karin Schäfers Engagement gänzlich „in der Tradition des großen Adolf Sternheim stehe“.

Als Vertreter der Vorschlaggeber, der SPD-Ratsfraktion, gratulierte Udo Golabeck in seiner Laudatio den beiden Preisträgerinnen und fand als Anerkennung der Leistung der zu Ehrenden ein mehrfaches aussagekräftiges: „DANKE“.  „Frau Nitschke und Frau Schäfer schenken der Lemgoer Gemeinschaft unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit und übernehmen mit viel Ausdauer und Einfühlungsvermögen soziale Verantwortung für andere“ würdigte Golabeck ihre herausragenden Leistungen.

Die beiden sichtlich bewegten Preisträgerinnen bedankten sich vor allem bei ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern sowie ihren Familien, denn ohne diese wäre eine so lange ehrenamtliche Tätigkeit nicht möglich. 12 Musikerinnen und Musiker der Musikschule der Alten Hansestadt Lemgo umrahmten die Feierstunde musikalisch und ernteten hierfür großen Applaus.