Erfolgreiche Fortbildungsreihe – Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe

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Auf dem Bild sehen Sie von links: Die Psychologin Lilli Mund und Ute Ehren (Bürgerdialog Stadt Detmold) Fotonachweis: Stadt Detmold

Detmold. Die Psychologin Lilli Mund bietet seit über einem Jahr in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in der Adenauerstraße Sprechstunden für Geflüchtete an, seit über zehn Jahren arbeitet sie mit traumatisierten Menschen. Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung gab sie jetzt Ehrenamtlichen praktische Hilfestellung für ihre Arbeit mit geflüchteten Menschen. Ins Zentrum der Fortbildung stellte sie die Frage: Was muss im Umgang mit traumatisierten Menschen beachten werden? Dabei gab sie zum einen Antworten auf die Frage: Wie kann den Geflüchteten geholfen werden? Und zum anderen: Wie können die Ehrenamtlichen Überforderung vermeiden und sich vom berichteten Leid abgrenzen?

Insgesamt 243 Teilnehmende nutzen das Angebot der Fortbildungsreihe „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“. Dabei besuchten viele Ehrenamtliche gleich mehrere Veranstaltungen der Reihe. Im Vordergrund der fünf Module stand ihre praxisnahe Unterstützung. Die Teilnehmenden hatten daher auch bei dieser letzten Fortbildung der Reihe die Gelegenheit, eigene Erfahrungen aus ihrer Arbeit mit Geflüchteten einzubringen.

„Das Gefühl absoluter Hilflosigkeit und Unkontrollierbarkeit ist kennzeichnend für eine traumatische Situation“, erklärte Mund. An Beispielen schilderte sie Verhaltensbesonderheiten, die auf eine Traumatisierung hinweisen können, und zeigte konkrete Handlungsmöglichkeiten auf. „Das Zentrale in der Arbeit mit Traumatisierten ist, dem Menschen die Kontrolle zurückzugeben. In der praktischen Arbeit bedeutet das für Sie: Lassen Sie dem Betroffenen die Wahl, achten Sie darauf, was der Betroffene will“, erklärte Mund den 52 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es gelte jedoch nicht nur die Grenzen der Betroffenen zu akzeptieren. Insbesondere in der Arbeit mit traumatisierten Menschen sei es für die Helfenden wichtig, sich selbst abzugrenzen. Die Arbeit mit Geflüchteten bedeute auch für die Helfenden häufig eine hohe emotionale Belastung. Abgrenzung sei daher eine Form der Selbstfürsorge, erklärte Mund. Zu dem Thema „Abgrenzung“ zähle zudem aber auch, die Grenzen des Möglichen zu akzeptieren.

Die Veranstaltungsreihe wurde in einer Kooperation zwischen der Stadt Detmold, Koordinierungsstelle Integration, und der Volkshochschule Detmold-Lemgo organisiert. Das Ziel der Reihe, die den ehramtlichen Helferinnen und Helfern kostenfrei angeboten wurde, war die Ehrenamtlichen mit ‚Handwerkzeug‘ zu unterstützen. Die Veranstaltungen boten dabei auch Raum zum Erfahrungsaustausch und zur Reflektion. Neben einer Informationsveranstaltung zu rechtlichen Aspekten, konnten sich die Ehrenamtlichen unter anderem auch zum Thema interkulturelle Kompetenz weiterbilden. Außerdem wurden ihnen Bildungs- und Beratungsangebote vorgestellt und ein Einblick in eine mögliche Organisation und Struktur von Flüchtlingshilfe gegeben.

„Die Fortbildungsreihe hat sich als echtes Erfolgsmodell erwiesen und konnte die wertvolle Arbeit der Ehrenamtlichen weiter unterstützen!“, freute sich Ute Ehren vom Bürgerdialog der Stadt Detmold. Sie ist die städtische Ansprechpartnerin für die ZUE in der Adenauerstraße. Aufgrund der großen Nachfrage soll die Veranstaltungsreihe im kommenden Frühjahr noch einmal stattfinden. Informationen dazu werden in der Presse, unter www.detmold.de und unter www.vhs-detmold-lemgo.de veröffentlicht.

Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten interessiert, kann sich an die Koordinatorin des ehrenamtlichen Engagements bei der Stadt Detmold wenden: Ulrike Danesh, Tel.: 977-900, Email: u.danesh@detmold.de

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold