Lauter glückliche Gesichter: von links: Jenni Friedel, die langzeitverletzte Sarah Tiemann und Sarah und Rabea Einhorn
Erster gegen Zweiter! Mehr Spitzenspiel geht ja wohl nicht. Und dieses hatte seinen Namen auch noch wirklich verdient. In einem hochdramatischen und hochklassigem Match konnten sich die DonVoß-Ladies gegen den bis dahin punktgleichen Verfolger SV Upsprunge mit 3-2 durchsetzen und dürfen sich nun mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle von ganz oben angucken!
Lemgo/Voßheide. FC Coach Ivan Maros musste noch am Morgen die krankheitsbedingten Absagen von Spielführerin Jana Wiemann-Großpietsch und Sandra Sawiak verdauen. Damit konnte er nun wirklich nur noch die letzten elf Aufrechten aufbieten, inklusive Standby-Spielerin Sarah Einhorn, die offenbar gar nicht dazu kommt, ihre Fußballschuhe nun tatsächlich an den berühmten Nagel zu hängen. Auf der Bank saßen damit nur die langzeitverletzte Jasmin Uphoff (ohne jegliches Training) und Yvette Baran und Anna Rose, die vorher schon 90 Minuten bei den 2. Frauen gespielt hatten.
Den Blitzstart, den die FC-Frauen in den letzten zwei Spielen hingelegt hatten, erwischte diesmal der Gegner, der schon nach fünf Minuten in Führung gehen konnte, nachdem die FC-Abwehr den Ball im Fünfmeterraum nicht entschlossen genug hatte klären können. Allerdings gelang dem FC schon acht Minuten später der Ausgleich: Jennifer Friedel hatte sich an der Außenlinie gegen zwei Gegenspielerinnen durchgetankt und auf Marina Heidebrecht gepasst, die den Ball aus 10 Metern in die Maschen knallen konnte.
Der Gast aus Salzkotten zeigte in der Folge aber die bessere Spielanlage, kombinierte sehenswert im Mittelfeld, welches der FC dem Gegner allerdings auch großzügig überließ, ohne jedoch zum Abschluss zu kommen. Etwas überraschend ging die Heimelf in der 38. Minute in Führung, nachdem Anna Lena Meier im Strafraum gefoult worden war und Jennifer Friedel den fälligen Elfmeter sicher verwandeln konnte. Schiedsrichter Manfred Miske gebührt an dieser Stelle übrigens ein Riesenkompliment, da er – mal wieder – durch seine ruhige, unaufdringliche und souveräne Art der Spielleitung von Anfang an die Partie – trotz aller Brisanz und intensiv geführter Zweikämpfe – im Griff hatte. Upsprunge belohnte sein bis dahin gutes Spiel kurz vor der Pause mit dem 2-2 Ausgleich durch ein wunderschönes Freistoßtor von Susanne Werner, welches unerreichbar für FC-Torfrau Nadine Schremmer im Torwinkel einschlug.
In der Pause zeigte sich FC-Coach Maros nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Elf angesichts der Spielstärke des Gegners, mahnte aber an, mehr Präsenz und Entschlossenheit auf dem Platz zu zeigen, sich mehr die ersten Bälle zu holen und den Gegner nicht so viel Raum für ihren Kombinationsfußball zu geben.
Dies setzten seine Schützlinge in der Folge auch perfekt um, zeigten von Beginn an gleich eine andere Körpersprache und erarbeiteten sich eine Reihe hochkarätiger Chancen. Bevor der Siegtreffer fiel, hätte der FC schon 2-3 Mal locker einnetzen können, doch grätschte einmal Melanie Gutsch freistehend am Ball vorbei und Jennifer Friedel traf nur den Pfosten. Das Siegtor in der 76. Spielminute war schließlich eine sehenswerte Kombination nach kurz ausgeführter Ecke von Marina Heidebrecht, präziser Flanke von Jennifer Friedel und einer herrlichen Volleyabnahme von Marie Wollbrink, gegen die die gegnerische Torfrau keine Abwehrchance hatte.
Die letzten 14 Minuten plus Nachspielzeit überstanden die DonVoß-Ladies unbeschadet und am Ende lagen sich alle minutenlang in den Armen.
„Es war ein Sieg des Willens und der Entschlossenheit, den man diesem Häuflein der letzten Aufrechten nach der ersten Spielhälfte eigentlich nicht mehr zugetraut hätte. Die Mannschaft hat eine unglaubliche Moral bewiesen!“ waren sich Trainerstab, Obleute und Zuschauer am Ende einig.
Mit dem heutigen Sieg wurde übrigens auch ein Uralt-Rekord endlich überboten: Bei 7 Heimspielen wurden 7 Siege, mit einem Torverhältnis von 31:8 eingefahren.
Chapeau!
Bild- und Textquelle: FC Donop-Voßheide
