Jahreshauptversammlung des Wirtevereins Lemgo-Dörentrup

Der neue Vorstand des Wirtevereins Lemgo-Dörentrup v.l. Andreas Wagner, Mike Soukal, Anja Limberg, Ernst Korbach, Michael Nawrot (nicht im Bild Peter Thomae)

Der neue Vorstand des Wirtevereins Lemgo-Dörentrup
v.l.
Andreas Wagner, Mike Soukal, Anja Limberg, Ernst Korbach, Michael Nawrot
(nicht im Bild Peter Thomae)

Jahreshauptversammlung des Wirtevereins Lemgo-Dörentrup bestätigt Anja Limberg als Vorsitzende / Verband fordert Arbeitszeitflexibilisierung ein

Lemgo. Auf der Jahreshauptversammlung des Wirtevereins Lemgo-Dörentrup, die am 2.12.2015 im Cafe Vielfalt in Lemgo stattfand, wurde der Vorstand des Vereins neu gewählt. Einstimmig im Amt bestätigt wurden dabei Anja Limberg, Rest. Leeser Krug“ als Vorsitzende und Stellvertreter Andreas Wagner, Zündkerze Betriebsgesellschaft. Als Kassierer wurde Peter Thomae, Rest. Altes Backhaus,  und Schriftführer Ernst Korbach, Gastst. Am Bahnhof, im Amt bestätigt. Komplettiert wird der Vorstand von Mike Soukal, Hotel Stadtpalais, sowie den neu hinzu gewählten Michael Nawrot, All Inn Gastro GmbH.

Neben den üblichen Regularien standen aktuelle Branchenthemen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Dabei stand insbesondere das seit 1994 geltende Arbeitszeitgesetz in der Kritik. Die Teilnehmer stellten fest, dass die heutige Arbeitswelt schneller, flexibler und digitaler geworden ist. Die Systematik eines 8-Stunden-Tages ist deshalb nicht mehr zeitgemäß und wird den heutigen Anforderungen insbesondere im Dienstleistungsbereich, wie dem Gastgewerbe, nicht mehr gerecht.

Kai Buhrke, Geschäftsführer des DEHOGA Lippe, wies in dem Zusammenhang die Teilnehmer der Versammlung darauf hin, dass der DEHOGA seit langem eine Anpassung der Arbeitszeitgesetze an die Lebenswirklichkeit fordert. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf ein aktuelles Rechtsgutachten, das beweist, dass das aktuelle Arbeitszeitgesetz Gastronomie und Hotellerie gegenüber anderen Branchen benachteiligt. So biete das bestehende Arbeitszeitgesetz beispielsweise keine Lösungen für typische Fallgestaltungen in der Hotellerie und Gastronomie wie offene Veranstaltungen, die bei guter Stimmung nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Ende sein können. In dem Rechtsgutachten, so Buhrke, wird eine klare Handlungsempfehlung gegeben, die die Balance zwischen Flexibilisierungsbedarf und Gesundheitsschutz wahrt. So wie es auch die europäische Arbeitszeitrichtlinie vorsieht, sollte dem Gutachten zufolge  auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umgestellt werden, die nach wie vor 48 Stunden betragen soll, aber nach den Bedürfnissen der Arbeitgeber und auch vieler Arbeitnehmer flexibel gestaltet werden kann.
Die Teilnehmer berichteten, dass gerade auch viele Mitarbeiter den Wunsch hätten, an bestimmten Tagen mehr zu arbeiten. So gibt es Viele, die sich besonders am Wochenende im Service etwas dazuverdienen wollen. Wenn sie aber bereits beispielsweise im Büro schon von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr gearbeitet haben, dürfen sie abends keine 6-Stunden-Schicht im Service übernehmen. Anja Limberg, Vorsitzende des Wirtevereins fasste die Diskussion wie folgt zusammen: „Es geht uns nicht um mehr Arbeit, es geht uns allein um eine bessere Verteilung der Arbeit. Gesundheitsschutz, Jugendarbeitsschutz, Ruhezeiten und Entscheidungsfreiheit der Mitarbeiter sollen dabei nicht in Frage gestellt werden“.

Bild- und Textquelle: DEHOGA-Lippe e.V.