Nein zum Krieg, Ja zum Frieden

Suchen Wege zu einem friedlichen Miteinander: Margit Monika Hahn, Dr. Khalid Hassan, Ferhat Akmann und Alexandra Steeger (von links)

Suchen Wege zu einem friedlichen Miteinander: Margit Monika Hahn, Dr. Khalid Hassan, Ferhat Akmann und Alexandra Steeger (von links)

Jahresabschlussveranstaltung des „Runden Teppichs“

Kreis Lippe. „Weltweit hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr so viele Unruhen gegeben, wie aktuell. Viele Menschen sind deshalb gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Und oft haben sie Traumatisches erlebt, das sie noch lange verfolgt“, meint Alexandra Steeger, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Lippe (KI). Die Jahresabschlussveranstaltung des erfolgreichen KI-Projekts „Runder Teppich“ fand deshalb unter dem Motto „Nein zum Krieg, Ja zum Frieden“ statt und thematisierte die Trauma-Erfahrungen der Flüchtenden.

Der „Runde Teppich“ versteht sich als Selbsthilfegruppe für Mütter und verfolgt das Ziel, Integration durch Begegnung zu leisten. Frauen verschiedenen Alters und egal welcher Herkunft sind zum offenen Austausch eingeladen, die Themen der Treffen bestimmen sie selbst, je nach Interesse. Im Fokus der Jahresabschlussveranstaltung stand die Frage, was traumatisierten Flüchtlingen dabei hilft, sich in Deutschland zurechtzufinden. Margit Monika Hahn, Projektleiterin des „Runden Teppichs“, beleuchtete in einem interessanten Impulsvortrag verschiedene Aspekte der unterstützenden Hilfe. Neben Beratung und psychologischer Betreuung sei die schnelle Stabilisierung der Flüchtlinge wichtig, erklärte sie. Dazu gehöre auch, Kinder zeitnah in Schule oder KiTa einzugliedern und den Flüchtlingen Zugang zu Sprache und Bildung zu ermöglichen. „Was diese Menschen aber am meisten brauchen, sind andere Menschen. Dafür steht der ,Runde Teppich‘. Hier versuchen unsere Gruppenleiterinnen, im Zeichen der Verständigung neue Wege zwischen den Menschen zu bauen“, betonte Hahn.

Weitere Inhalte lieferte Ferhat Akman, Rechtswissenschaftler und Soziologe, der insbesondere auf die Situation weiblicher Flüchtlinge einging. Zusätzlich zu den Traumata durch Kriegserfahrungen und Vertreibung hätten sie oft noch Erlebnisse des sexuellen Missbrauchs zu verarbeiten und bräuchten darauf abgestimmte Beratungs- und Betreuungsangebote. „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“, schloss er seinen Vortrag. „Viele Menschen haben hart gekämpft, um sie zu erreichen, und wir müssen uns weiterhin für sie einsetzen!“

Bezeichnend war auch die Flamenco-Darbietung zum Ausklang: Flamenco ist durch viele unterschiedliche kulturelle Einflüsse geprägt und typisch sei, so erklärte Margit Monika Hahn abschließend, die Verbindung zwischen dem Ausdruck schmerzvoller Erfahrungen einerseits und die stolze Auslebung der eigenen kulturellen Identität andererseits. Somit stehe der Flamenco-Tanz symbolisch für die Kernaussage der Veranstaltung: Kulturen verbinden, neue Impulse annehmen und trotz allem man selbst bleiben, das sei der Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe