Hochschule OWL – Neues Blockheizkraftwerk auf dem Campus

Blockheizkraftwerk: Dr. Georg Klene, Professor Joachim Dohmann und Professor Holger Borcherding (von links) vor dem neuen Blockheizkraftwerk der Hochschule OWL

Blockheizkraftwerk: Dr. Georg Klene, Professor Joachim Dohmann und Professor Holger Borcherding (von links) vor dem neuen Blockheizkraftwerk der Hochschule OWL

Lemgo. Seit Monaten wird daran getüftelt, jetzt steht das hochschuleigene Blockheizkraftwerk (BHKW) auf dem Campus in Lemgo für Forschung und Lehre an der Hochschule OWL zur Verfügung. Mit einer Sonderausstattung wird es nun von Studierenden und Professoren der Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik sowie Maschinentechnik und Mechatronik für Forschungsprojekte und Lehrtätigkeiten genutzt. Unterstützt wurde die Anlage vom Hersteller „2G“ und den Lemgoer Stadtwerken.

„Das BHKW wurde von Professor Holger Borcherding mit einem Frequenzumrichter ausgestattet“, weiß Joachim Dohmann, Professor für Thermodynamik und Energietechnik. „Das heißt, es ist möglich, die Drehzahl zu drosseln oder zu erhöhen. – das ist bei  handelsüblichen BHKWs nicht möglich.“ Für die geplanten Forschungen mit dem Gerät sei dies jedoch wichtig, so Dohmann weiter. „Wir können damit das Betriebsverhalten der Maschine genauer untersuchen, beispielsweise in  Bezug auf die Energieoptimierung.“ Insgesamt hat das BHKW einen Wert von über 100.000 Euro. Der Hersteller „2G AG“ hat das Gerät mit 50.000 Euro bezuschusst, verschiedene Labore und Fachbereiche der Hochschule beteiligten sich an der Anschaffung. Auch zentrale Mittel der Hochschule sind eingeflossen. Das hat auch ganz praktische Vorteile, so Dohmann: „Wir können mit dem eigenen Gerät nun einen nennenswerten Anteil – etwa ein Viertel – des Strombedarfs der Hochschule am Standort Lemgo selbst decken. Ebenso etwa ein Fünftel des Wärmebedarfs.“ Das BHKW ist an das Heizungssystem der Hochschule angeschlossen.

Das wirtschaftlichste Einsatzgebiet von BHKWs befindet sich überall dort, wo neben der elektrischen auch die thermische Energie benötigt wird, wie es beispielsweise in Fernwärmenetzen der Fall ist. Diese Bedingung war für die Stadtwerke Lemgo der ausschlaggebende Grund, BHKWs für die Energieerzeugung zu nutzen und die Hochschule OWL in Forschung und Lehre auf diesem Gebiet zu unterstützen. „Als die Anfrage der Hochschule kam, haben wir spontan unsere Unterstützung für die Planung und den Bau des BHKW zugesagt.“ berichtet Dr. Georg Klene von den Stadtwerken. „Wir profitieren ja auch von den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen unserer Hochschule und können diese an unserer Kunden weitergeben.“  Sein Kraftwirte-Team errichtet weit über die Grenzen von Lemgo hinaus Blockheizkraftwerke für Kunden aus den Bereichen Industrie, Gesundheitsimmobilien oder Rechenzentren.  Die Kooperation zwischen den Lemgoer Stadtwerken und der Hochschule OWL hat bereits eine lange Geschichte: 2008 unterstützten die Stadtwerke eine Stiftungsprofessur „Zukunftsenergien“ mit 50.000 Euro, bauten damals ein 2-MW Blockheizkraftwerk auf dem Lemgoer Campus. Auch der Bachelorstudiengang „Zukunftsenergien“ war einer gemeinsamen Initiative entsprungen.

Verschiedene Labore und Studiengänge werden mit dem BHKW arbeiten, so beispielsweise die Studierenden des Studiengangs Zukunftsenergien. Auch der Forschungsschwerpunkt „Intelligente Energiesysteme“ der Hochschule OWL wird vom Gerät profitieren. „Der Forschungsschwerpunkt kann damit Energieverbundsysteme simulieren, denn die Einspeisung von Energie und die Einbindung von Kommunikationstechnik ist möglich“, so Professor Dohmann.

Bild- und Textquelle: Hochschule OWL