TBV – Am Ende 30:32 gegen Flensburg

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Lemgo. Standing Ovations in der Lipperlandhalle schon in der ersten Halbzeit, eine Pausenführung von fünf Toren. Am Ende feierten aber die Gäste der SG Flensburg-Handewitt. In einer extrem spannenden Partie unterlag der TBV Lemgo dem Tabellendritten der DKB Handball-Bundesliga mit 30:32.

Die erste Sieben bestand aus Tim Hornke, Partrick Zieker, Nils Dresrüsse, Rolf Hermann, Ionut Ramba, Andrej Kogut, Anton Månsson. Der TBV hatte den ersten Angriff, Ramba warf aber bei drohendem Zeitspiel in den Block. Der erste Treffer der Partie gelang dem Flensburger Lasse Svan. Den ersten TBV-Treffer erzielte Månsson, der sich am Kreis durchtankte. Der zweite Treffer von Svan brachte die Gäste nach fünf Minuten 3:1 in Front. Hornke per Tempogegenstoß und Kogut per Hüftwurf verkürzten zum Anschlusstreffer in der neunten Spielminute auf 3:4. Den Ausgleich zum 5:5 in der 12. Minute erzielte Mannson, Zieker per Tempogegenstoß die erste TBV-Führung. Die Lemgoer spielten aufmerksam und bisher ohne technische Fehler, während die Abwehr auch sicher stand. Die Flensburger Tore fielen mehrheitlich über die gefährliche Flügelzange Svan/Eggert. In der Abwehr ließ Florian Kehrmann Ramba und Stenbäcken auf die Flensburger Glandorf und Mogensen aufpassen. Dies klappte gut: Die Abwehr eroberte den Ball, Zieker startete durch und unsanft von Svan gestoppt, der dafür auch die Zwei-Minuten-Strafe sah. Der TBV führte mittlerweile 10:7. Bei diesem Spielstand sah sich der Gästetrainer zur Auszeit gezwungen. Florian Kehrmann nutzte die Pause, um Max Höning und Jonathan Stenbäcken für den Angriff vorzubereiten. Die Lemgoer Abwehr eroberte Ball um Ball und in der ersten und zweiten Welle war jeder Wurf ein Treffer. Fünf Minuten vor der Pause hatte sich der TBV auf 15:9 abgesetzt. Als Kehrmann die grüne Karte zog, feierte der Hexenkessel die Mannschaft mit Standing Ovations. Schon kurz vor Ende der ersten Hälfte nahm Ljubomir Vranjes seine zweite Halbzeit. Seine Flensburger hatten sich wieder auf 15:11 herangekämpft. In die Pause ging man schließlich mit einer Fünf-Tore-Führung, 17:12.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte der TBV so weiter wie in der ersten. Hinten stand die Abwehr sicher und mit der nötigen Aggressivität, vorne waren die Lemgoer hellwach und spielten clever. Merklich mehr Cleverness legten aber auch die Flensburger auf die Platte. Trainer Vranjes schien in der Halbzeitpause deutliche Worte gefunden zu haben. Nach knapp 36 Minuten führte der TBV aber dennoch mit 20:16. Das Spiel ging in eine ausgeglichene Phase. Flensburg hatte sich gesteigert, aber die Lemgoer ließen nicht nach. So stand es nach 40 Minuten 23:19. In der Folge parierte Dresrüsse zwei Tempogegenstöße der Flensburger und vorne erzielte der eingewechselte Höning zwei Treffer aus dem Rückraum. Doch die Gäste drehten ebenfalls auf und kamen zehn Minuten vor Schluss auf 26:25 heran. Kehrmann schickte daraufhin Stenbäcken und Niemeyer auf das Parkett. Die SG glich per Siebenmeter aus, Ramba besorgte im Angriff aber wieder die Führung zum 27:26. Beim erneuten Ausgleich von 28:28 kassierte der Flensburger Glandorf eine Zeitstrafe, Hornke wurde beim Wurfversuch zwar gestoppt, bekam aber keinen Freiwurf. In der Abwehr holte sich dann auch Ramba eine Strafe ab, sodass die Gäste mit zwei schnellen Treffern in Führung gehen konnten. Die SG baute die Führung bis kurz vor Schluss auf drei Tore aus. Beim Stand von 29:31 und noch zwei zu spielenden Minuten schickte Kehrmann die Abwehr in die 5-2-Formation. Doch die Flensburger spielten ihre Erfahrung aus und hielten die Führung, bis die Schiedsrichter beim 30:32 abpfiffen.

Ljubomir Vranjes: Es gab zwei verschiedene Halbzeiten von unserer Seite. Die erste war nicht in Ordnung, wir haben zehn Gegenstöße kassiert. Unser Angriffsspiel war schwach und Lemgo hat das gut gemacht. Zur zweiten Halbzeit haben wir natürlich in der Kabine geredet. Wir haben die Ruhe behalten und einen Plan gehabt. Zum Glück hat der Plan geklappt und wir haben Selbstvertrauen gewonnen. Das war unser fünftes Auswärtsspiel im Dezember, das ist hart. Deshalb bin ich unheimlich stolz, auf das, was wir geleistet haben seit Anfang der Saison. Die Mannschaft zeigt Teamspirit jedes Mal. Ich sehe eine gute Zukunft vor uns.

Florian Kehrmann: Ich bin noch ein bisschen verwirrt. Nach der schlechten Leistung in Balingen, nach einer langen Rückfahrt und intensivem Training am 24., haben wir geschafft, eine Leistung zu bringen, die niemand erwartet hatte. Ramba gegen Glandorf hat uns die Gefahr genommen. Wir kommen über eine gute Abwehr ins Spiel, führen verdient zur Halbzeit mit fünf Toren. Flensburg hat eine Selbstverständlichkeit, selbst wenn sie schlecht spielen. Ich wusste, dass wir immer wieder in die Deckung kommen müssen, das hat in der zweiten Hälfte gefehlt. Dann machen wir individuelle Fehler vorne, sowas entscheidet dann das Spiel. Hätten wir weiter konzentriert gespielt, hätten wir das Ding geholt. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschafft. Wir haben gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Und das müssen wir auch gegen die Mannschaft zeigen, die mit uns auf Augenhöhe sind.

Bild- und Textquelle: TBV Lemgo