MdB Heinrich Zertik besucht Eben-Ezer

Erinnerungsfoto mit MdB: Torsten Piepke und Heinrich Zertik, im Hintergrund Peter Standfuß mit Pastor Dr. Bartolt Haase und Udo Zippel (von links)

Erinnerungsfoto mit MdB: Torsten Piepke und Heinrich Zertik, im Hintergrund Peter Standfuß mit Pastor Dr. Bartolt Haase und Udo Zippel (von links)

Lemgo. Heinrich Zertik, MdB der CDU/CSU Fraktion im Bundestag, hat am 20. Januar Eben-Ezer besucht. Im Gespräch mit dem Vorstand Pastor Dr. Bartolt Haase und Udo Zippel im Café Vielfalt vertrat Zertik die Ansicht, dass größere Gruppen von Minderheiten, die ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen wollen, auch eigene politische Plattformen brauchen. Zertik ist 1989 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen, lebt in Schieder-Schwalenberg und stärkt Konzepte und Initiativen zur gesellschaftlichen Teilhabe der Russlanddeutschen, z.B. für die Berufstätigkeit und das politische Engagement von Frauen. Der agile Politiker war nach einer Erkrankung im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. „Die haben nicht schlecht gestaunt, als ich den zurückgegeben habe“, sagt der 1957 geborene Zertik. Identität und Inklusion gehören für ihn zusammen. „Man muss wissen, wo man herkommt und wer man ist, dann kann man sich auch neu identifizieren, z.B. mit einem neuen Zuhause, und die Geschicke seiner Stadt mitgestalten.“

Schon im Café Vielfalt ging es um Arbeit als wichtigem Faktor von Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen. In der Zweigwerkstatt von eeWerk in Lieme erklärte der Leiter von eeWerk, Markus Toepffer, die Arbeitsweise  vor Ort und die Vergütungssysteme. Maximal  500 Euro kann ein Mensch mit Behinderungen auf einem Werkstattarbeitsplatz verdienen. „Davon geht aber noch ein Teil für seinen Lebensunterhalt an unseren Kostenträger, den Landschaftsverband“, erklärt er. Zertik ließ sich von den Beschäftigten ihren Arbeitsplatz erklären und erfuhr von Abteilungsleiter Siegfried Schweppe viel über die Dynamik in den Arbeitsteams. So könne ein Leistungsträger durch sein Vorbild die anderen nachhaltiger motivieren als pädagogische Ansprache.

„Hut ab“, sagte Zertik zu der Leistung der Mitarbeitenden beim Besuch des Bereichs, in dem sehr schwer behinderte Menschen den Tag verbringen. Teils sind auch sie produktiv, teils geht es hier mehr um Entwicklungsförderung. Der Mindestlohn von 75 Euro im Monat steht auch ihnen zu. „Das ist enorm, was die Menschen hier im Dienst leisten“, sagte Zertik sichtlich beeindruckt. Im Abschlussgespräch des zweieinhalbstündigen Besuchs tauschten sich Haase, Zippel, Zertik und Toepffer über die Notwendigkeit der professionellen Hilfesysteme wie der Werkstatt aus. „Die Menschen hier wirken zufrieden und gelöst“, stellte Heinrich Zertik fest. Über seinen Besuch freuten sich die Beschäftigten in Lieme sehr und nutzten auch die Chance für ein Selfie mit dem Vorstand und ihm.

Bild- und Textquelle: Stiftung Eben-Ezer