Landschaften und Natur vom Impressionismus bis zur Zeitgenössischen Kunst

Christopher Lehmpfuhl, Weite, Schwalenberg, 2015, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm.

Christopher Lehmpfuhl, Weite, Schwalenberg, 2015, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm.

Ausstellungsprogramm für Schwalenberg 2016 ist abwechslungsreich und hochkarätig

Die Lippische Kulturagentur des Landesverbandes Lippe präsentiert gemeinsam  mit der Stadt Schieder-Schwalenberg das Ausstellungsprogramm 2016. Dabei steht in diesem Jahr neben der Landschaftsmalerei – von impressionistisch bis zeitgenössisch – die Natur im Fokus der Kunst. Saisoneröffnung ist am 17. April 2016 mit drei Kunstprojekten.

Zwanzig Skulpturen aus Stein, Eisen und Holz platziert der Bildhauer Berthold Welter (*1959) in der Altstadt Schwalenbergs und der umgebenden Natur. Dieser Skulpturenpfad unter dem Titel „Der Ursprung des S(t)eins“ ist über die ganze Ausstellungssaison von April bis September zu sehen.
Die Skulpturen Berthold Welters erinnern an Lebewesen, die irgendwo in unserem Lebensraum existieren könnten – sei es als Mikroorganismen im Wasser, im Wald oder in der Erde, oder die aus fernen Zeiten überlebt haben. Der Skulpturenpfad kann mit Hilfe eines Flyers sowie durch Führungen erlebt werden. Der Skulpturenpfad und wird ergänzt von Workshops in den SOS Kinderdörfern in Schwalenberg und Detmold.

In den Museen werden zeitgleich zum Skulpturenpfad zwei Ausstellungen eröffnet. Die Geschichte der Künstlerkolonie Schwalenbergs mit ihrer Landschaftsmalerei wird in der Städtischen Galerie beleuchtet. Im Robert Koepke Haus hingegen sind Landschaften des Plein- Air Malers Christopher Lehmpuhl (*1972) aus Berlin zu sehen. Lehmpfuhl trägt die Farbe in dicken Schichten direkt mit den Händen auf seine Leinwände auf. Dabei arbeitet er ausschließlich in der freien Natur, bei jedem Wetter. Tiefe Krater, Furchen und Gebirge aus Farbe durchziehen seine großformatigen Leinwände, die schiere Farbdicke ist überwältigend. Erst von weitem erschließen sich die Motive: aufwühlende Landschaften, Meer- und Stadtansichten. Das traditionelle Genre der Landschaftsmalerei ist hier vollkommen modern interpretiert.

Ab dem 19. Juni geht es in der Städtischen Galerie weiter mit zwei der beliebtesten Stilrichtungen der Kunst, gegenübergestellt in einer spannenden Schau unter dem Titel „Impressionisten – Expressionisten. Vom Eindruck zum Ausdruck“. Die Impressionisten wendeten in ihrer Malerei die neuentdeckten Gesetze von Licht und Farbe an, die Expressionisten wollten Impulse und Affekte wecken. Ca. 60 Grafiken, Lithografien, Öl- und Temperabilder von Künstlern wie Cézanne, Manet, Renoir, Gauguin, Liebermann, Corinth u.a. auf Seiten der Impressionisten und Barlach, Beckmann, Dix, Kandinsky, Klee, Marc, Kollwitz u.a. auf Seiten der Expressionisten versprechen ein außergewöhnliches Ausstellungserlebnis. Parallel stellt im Robert Kopeke Haus der Kunstverein Schieder-Schwalenberg e.V. den Bad Iburger Künstler Christoph Peter Seidel mit Malerei aus.
Die folgende Ausstellung in der Städtischen Galerie vom 14. August bis zum 16. Oktober beschäftigt sich mit „Impressionismus ohne Farbe – Lovis Corinth und Max Slevogt als Grafiker und Buchillustratoren“.  Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Fachbereich Kunstgeschichte der Universität Trier. Max Slevogt und Lovis Corinth zählen neben Max Liebermann zu den »Großen Drei « des deutschen Impressionismus. Beide Künstler sind neben ihrem Wirken als Maler ebenfalls als Radierer, Lithografen und Buchkünstler in Erscheinung getreten und haben auch auf diesen Gebieten Epochales geleistet. Die Ausstellung in Schwalenberg präsentiert mit ca. sechzig Werken beider Künstler einen repräsentativen Querschnitt durch deren druckgraphisches Schaffen.

Im Robert Koepke Haus schließt sich vom 14. August bis 25. September der Bogen des Skulpturenprojektes mit Installationen und Skulpturen von Berthold Welter, die wie eine klassische Sammlung aus Fossilien und Steinen in naturhistorischen Museen wirken. Die Arbeiten werden in Texten sowohl kunsthistorisch, als auch biologisch klassifiziert. Neben den Skulpturen und Installationen werden die Bildhauerworkshops mit den Kinderdorf-Kindern sowie der Skulpturenpfad dokumentiert.

Das Ausstellungsjahr schließt im Dezember mit der traditionellen Ausstellung Lippischer Künstler. „Delikatessen“ stehen diesmal im Mittelpunkt der themenbezogenen Ausstellung, zu dem die Kulturagentur des Landesverbandes Lippe jedes Jahr Künstler der Region OWL einlädt. Somit wird die facettenreiche, vielfältige Kunstszene der Region mit aktuellen Arbeiten präsentiert und gleichzeitig der Themenschwerpunkt „Delikatessen“ für die Ausstellungssaison 2017 gesetzt.

Bild- und Textquelle: Lippische Kulturagentur Landesverband Lippe